Frankfurt, den 6. Februar 2003
Va Pensiero ....
Fliegt fort Gedanken, auf goldenen Schwingen fliegt über Berge und fliegt über die Meere, bis zu dem Land wo unsere Kinder die Nacht verbringen
Habe heute Nacht die Zeit damit totgeschlagen meine Gedanken durchs Internet reisen zu lassen. Immer auf der Suche nach der Antwort auf die Frage „Warum?“. Viele Fragen habe ich gefunden, aber keine Antwort. Egal auf welcher Homepage ich auch immer gelandet bin. Viel Kummer, Schmerz, Verzweiflung und Wehmut, aber auch viel Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit habe ich gefunden und gespürt. Manchmal war mir wie in einem dunklen Raum in dem man die Nähe anderer Menschen nur spürt oder ahnt. Ich hatte aber nicht die Kraft meine Hand auszustrecken, zu tasten oder gar jemand zu berühren. Ich hatte auch nicht die Kraft irgendwo Spuren zu hinterlassen oder Kontakt aufzunehmen. Ich war nur da, habe geschwiegen und geschaut. Eigentlich wollte ich nur alleine sein; alleine mit meinen Gedanken und meinen Gefühlen.
Leise Musik habe ich mir heute Nacht dazu gegönnt. Das macht das Erinnern leichter. Auf den Tönen bekommen die Gedanken Flügel. Va, pensiero sull’ali dorate.
Ein schönes Gedicht, das mir sehr nahe geht und meine derzeitige Stimmung gut wiedergibt, habe ich heute Nacht auch gefunden:
VERMISSEN ... Nun bist du nicht mehr hier ich erreich dich nicht mehr Bin voller Traurigkeit kann es nicht verstehn Warum musstest du jetzt gehn? Hätte dir noch soviel zu sagen und soviele Fragen
Würde dich so gerne umarmen deine Stimme hören! Doch tief in meinem Herzen wirst du immer sein denn da gehörst du rein
Und auch wenn ich manchmal wein ich weiß; ich brauch nicht traurig zu sein Ich weiß; es geht dir gut doch es fällt so schwer ich vermiss dich sooo sehr!
© written by Petra Katharina 2000
Jetzt graut mir draußen der Morgen und holt mich aus meinen Erinnerungen in die Realität zurück. Die Stadt wird wach, auch im Haus kann man schon tapsige Schritte und das Rauschen der Toilettenspülungen hören. Ich werde jetzt Frühstück zubereiten, die Zeremonie der morgendlichen Körperhygiene hinter mich bringen und mich dann, wie alle anderen auch, der täglichen Bestie Alltag mit ihren seichten Banalitäten hingeben.
Und auf die Frage: „Wie geht’s?“ werde ich antworten wie immer: „Gut, danke! und selbst?“.
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