Frankfurt, am 13. Februar 2004

Nah bei dir

Den Kopf im Nacken, ganz nach hinten gelegt, bis es nicht mehr weiter geht und weh tut.
Die Augen offen, starr auf die Wipfel der Birken gerichtet, die an deinem Grab stehen.
Es regnet leicht und der feine Niesel riecht nach frühem Winter. Am grauen Himmel zieht eine kleine Wolke ihre Bahn, unstet nicht genau wissend was sie eigentlich will.
Meine Augen folgen ihr während sich kaltes Wasser in meinen Augen sammelt, den Blick verschleiert und salzig über meine Wangen rinnt.
Es ist ein Gefühl, als ob ich falle, rückwärts mit ausgebreiteten Armen. Die Welt um mich beginnt zu drehen und ich gebe mich ihrer Bewegung hin, werde leicht und spüre mich schweben.
Ohne Angst, denn du bist bei mir. Ich spüre deine helfende Kraft meinen Rücken stärken und lege mich in deinen Arm.
Halt mich. Halt mich fest. Gib mir Wärme in der Kälte meiner Zeit ohne dich.
Gib mir Geborgenheit in dieser Welt, in der es ohne dich einsamer geworden ist.
Gib mir die Kraft, die ich brauche um wieder, wie so oft, ohne dich von diesem Ort weggehen zu können. Von diesem Ort, der mir lange Jahre so unwirtlich und fremd schien, bis zu dem Tag an dem ich dich hier zur letzten Ruhe begleiten musste.
Du weißt, dass ich dich nicht verlassen werde, wenn es für mich Zeit wird wieder zu gehen.
Und du weißt, dass ich immer wiederkommen werde, bis zu dem Tag an dem ich für immer hier bei dir bleiben darf.
Halt mich fest, gib mir Wärme und trockne meine Tränen, damit ich wieder zu den Menschen kann, die auf meine Hilfe angewiesen sind und auf mich warten.

Halt mich nur noch ein wenig, es war noch nicht genug.
Und bleib noch, bis ich in deinen Augen wieder das Lächeln sehen kann, das mir so furchtbar fehlt.
Lass mir ein bisschen Zeit zum Träumen und wenn du gehen musst, dann pass auf dich auf.

Ich dich „liebetiger“