Einen neuen Eintrag hinzufügen...
Papa
21.07.2003
Der Überlebende #: 99

Wünscht mir nicht Glück
zu diesem Glück
dass ich lebe

Was ist Leben
nach so viel Tod?
Warum trägt es
die Schuld der Unschuld?
die Gegenschuld die wiegt so schwer
wie die Schuld der Töter
wie ihre Blutschuld
die entschuldigte abgewälzte

Wie oft muss ich sterben
dafür dass ich dort
nicht gestorben bin?


(c)Erich Fried (1921-1988)
Julia
02.07.2003
Wir sind nicht allein #: 98
Mein Bruder Florian kam am 6.6.03 ums Leben - auch er war mit dem Motorrad unterwegs und auch er wurde übersehen. Ein Traktorfahrer hatte beim Abbiegen nicht aufgepasst. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Durch LoD habe ich erfahren dass ich mit meiner Trauer nicht alleine bin - aber gerade Ingo's Schicksal dass Florian's so gleicht hat mich besonders berührt.
Romantiklove
29.06.2003
#: 97
Lieber Rolf,

bin durch das Gästebuch im LOD zu Dir gekommen.Und habe es echt nicht bereut.
Du hast Deine Seiten so liebevoll und einfühlsam gestaltet das ich bestimmt bald wieder komme.

Mach weiter so!

Steh nicht an meinem Grab und weine

Ich bin nicht dort.
Ich schlafe nicht.

Ich bin in den tausend wehenden Winden.
Ich bin der Diamant,der im Schnee glitzert.
Ich bin das Sonnenlicht über dem reifen Korn.

Ich bin der sanfte Herbstregen.
Wenn Du in der morgendlichen Stille erwachst,
bin ich der Vogel,der sich schnell
in die Lüfte erhebt und zwitschert.

Ich bin der Stern,der in der Nacht scheint.

Steh nicht an meinem Grab und weine.
Ich bin nicht dort.
Ich bin nicht tot.
Tot....ist nur.....wer vergessen

In Deinem Herzen wird Ingo immer weiter leben

ganz liebe Grüße
heidi

http://www.romantiklove.de/neuepage/sternenkindergedichte.html
norbert
27.06.2003
Danke #: 96
Lieber Rolf,

Danke!
Du sprichst mir mit Deinen Gedanken vom 18. aus der Seele!

Ich sende Dir ein Meer von Sonnenstrahlen,
hell und warm, für Deine Seele!

Norbert mit Maraike im Herzen
Kati und Kyra
26.06.2003
#: 95
Lieber Rolf,
unbekannterweise aber trotzdem von Herzen: Danke für diese Zeilen. Mein Herz klopft, ich muß schlucken und die Tränen laufen. Meine kleine Tochter (8 Monate alt) lebt noch, ist aber unheilbar erkrankt und wird in den nächsten Tagen bzw. Wochen versterben. Ich erlebe Dein Geschriebenes, obwohl unser Püppchen noch bei uns ist.
Ich werde jetzt öfter auf Deiner Seite sein.
Liebe Grüße Kati und Kyra
Ingrid
26.06.2003
Danke #: 94
Lieber Rolf, eben laß ich deinen Eintrag vom 18.06. Wie gut du beschrieben hast, wie wir uns fühlen. Wir, die wir unsere Kinder hergeben mußten. Ich schäme mich meiner Tränen nicht. Ich bin oft hier bei Ingo und Dir und - vielleicht habe ich das schonmal geschrieben - es ist so wichtig, dass du für uns alle deine Gefühle und Gedanken (und Träume) aufschreibst. Sie ähneln meinen so sehr, dass ich erschrocken bin als ich hier las.... von Herzen Danke dafür. Auf Maxis Grab liegen weiße Steine. Ich schreibe dort drauf, was mir wichtig ist, ihm nahezubringen. Damit er es spürt. Auf einem wird "Ingo", auf einem anderen "Rolf" stehen, ich verspreche es! Ingrid.
Rolf
18.06.2003
Leben ohne dich #: 93
Warum
In der Nacht hatte ich einen Traum.
Ich sah eine riesige, endlose Menge Menschen, alle in Bewegung wie eine Völkerwanderung, ein Treck, eine Flucht, eine Odyssee, ein Auszug aus Ägypten.
Sie bewegten sich von hier nach da, alle in die gleiche Richtung, wie ein riesiger, unerschöpflicher endloser Strom. Ich war einer von ihnen. Du warst einer von ihnen. Wir gingen lange nebeneinander. Wir waren ein Teil dieses Stroms.
Dann wurdest du gestoßen, rücksichtslos von hinten, du bist gestolpert, gefallen, lagst am Boden, es ging dir nicht gut.
Ich blieb stehen, kniete nieder, wollte dir helfen, wollte dir wieder aufhelfen.
Um uns strömten die Menschen weiter, nahmen kaum Notiz von uns. Unsere Freunde und Verwandten verhielten ihre Schritte, bildeten einen Kreis, eine Art Schutzwall, gaben uns kurz das Gefühl der Gemeinsamkeit.
Dann kam der Tod und hat dich aus meinen Armen genommen. Es ging so schnell; Zeit für einen Abschied hat uns der Tod nicht gelassen. Begraben musste ich dich am Rande des Weges, den wir zusammen gegangen waren. Wir haben es nicht bis ins Ziel geschafft.
Ich verstand nicht wohin du gegangen bist.
Ich verstand nicht, warum du einen anderen Weg gehen musstest.
Ich wusste nicht wo du bist und ich wusste nicht warum du gehen musstest.
WARUM? WARUM DU? WARUM JETZT?
Ratlos und unter all den vielen Menschen einsam blieb ich stehen.
Ich konnte nicht weitergehen, konnte dich nicht verlassen und zurücklassen.
Blieb still weinend und voller Schmerz an deinem Grab stehen, hatte keinen Grund weiterzugehen. Zögerte, schaute fragend und hilfesuchend in die Augen und Gesichter meiner Freunde

Freunde
Sie wichen meinem Blick aus, konnten mir nicht in die Augen sehen. Sie hatten keine Antwort auf meine stumme Frage. Sie blickten zu Boden oder einfach nur weg.
Sie wurden ungeduldig, weil ich mich nicht von deinem Grab fortbewegte. Manche winkten und forderten mich auf endlich weiterzugehen. Andere drehten sich einfach wortlos um und gingen fort. Einige wenige hielten mir die Hand hin, wollten mich stützen, führen und mitnehmen.
Aber ich sah keinen Sinn mehr darin weiterzugehen. Wo gingen wir denn eigentlich hin? Was war unser Ziel? Was wollten wir dort? Was war dort besser oder anders als hier? Was sollte ich dort ohne dich?
Ich stellte diese Fragen denen die stehen geblieben waren und auf mich warteten. Sie sahen mich zuerst erstaunt und dann ungläubig an. Sie machten den Mund auf und zu, wollten etwas sagen. Aber entweder wussten sie keine Erklärung oder ich konnte ihre Erklärungen nicht verstehen oder konnte ihre Worte nicht hören. Einer Diskussion wichen sie aus, traten sogar einen Schritt zurück um Distanz zwischen sich und mich zu bringen. Als ob ich eine ansteckende Krankheit hätte und sie Angst hatten sich infizieren zu können.
Einer nach dem anderen gab auf, einige winkten noch zum Abschied, manche drehten sich nur stumm um und verschwanden in der vorbeiströmenden Menge, andere waren plötzlich verschwunden, von einem Moment auf den anderen, als hätten sie nur darauf gewartet sich in einem günstigen Moment verdrücken zu können
Ich schaute denen, die ich noch sehen konnte, lange nach bis sie am Horizont verschwanden. Manche sahen auch zurück, zögerten mal kurz, als ob sie überlegen würden zurückzukommen. Andere beschleunigten ihre Schritte, konnten gar nicht schnell genug wegkommen, wie um die verlorene Zeit wieder aufzuholen.

Allein
Dann war ich ganz allein. Stand am Rand des Weges. Stand da neben deinem Grab und war alleine einsam.
Die Menschen die vorübergingen waren mir unbekannt. Auch für sie war ich ein Fremder. Ich war nicht in Bewegung wie sie, hatte keinen Grund mehr mich zu bewegen, war stehen geblieben, wo sich alle bewegten. Ich hatte mich verändert. Ich war anders als die Anderen geworden. Ich sah und spürte ihre neugierigen, manchmal verstohlenen, fragenden Blicke. Doch wenn ich versuchte in ihre Gesichter zu schauen, dann wanderten ihre Blicke weg von mir, voraus auf ihren Weg, voraus zum Horizont, wo irgendwo das ferne Ziel ihrer Wanderung war.
Ich hatte genügend Zeit mir die Menschen anzuschauen, den Blick über die Menge schweifen zu lassen und nach bekannten Gesichtern zu suchen. Bescheiden hielt ich mich an der Seite des Weges um die Wanderer nicht zu stören. Ich ging ihnen aus dem Weg und stand ihnen nicht im Weg.
So stand ich lange und dachte über mein Leben nach, über Dinge die mir einst wichtig gewesen waren, die ich für erstrebenswert gehalten hatte, die mir Freude gemacht hatten. Ich lebte in meinen Gedanken und habe mich in den Gedanken verloren.
Als nach langer Zeit ein Mensch stehen blieb, mich ansprach und fragte warum ich hier stehe und nicht weitergehe, da konnte ich nicht mehr antworten. Ich konnte nicht mehr sprechen. Ich hatte die Sprache verloren, konnte sie nicht mehr finden und war stumm geworden. Ich dachte „hilf mir, bleib hier bei mir, nimm dir Zeit, gib sie mir und höre zu, ich möchte dir eine Geschichte erzählen, meine Geschichte und seine Geschichte“, doch meine Gedanken konnten den fremden Menschen nicht erreichen. Schließlich wendete er sich ab und ging weiter. Sicher enttäuscht über mein Verhalten. Sicher enttäuscht über meine Undankbarkeit. „Komischer Vogel“, wird er sich wohl gedacht haben, „steht da rum wie bestellt und nicht abgeholt und wenn er gefragt wird ob man ihm helfen kann, dann gibt er noch nicht einmal eine Antwort. Wer weiß, was der so alles auf dem Kerbholz hat. Wer weiß was der alles angestellt hat.“

Erinnerung
Ich war einsam, starrte vor mich hin und verlief mich im Labyrinth meiner Gedanken und Erinnerungen. Irrte ziellos durch mein Leben und ging darin zurück bis in die Zeit als die Welt für uns beide noch in Ordnung war. Ich lebte in dieser Erinnerung und zerbrach mir den Kopf darüber was wir falsch gemacht hatten. Suchte nach dem Ereignis, das uns an den Rand des Weges geführt hatte. Suchte nach der Schuld, die wir auf uns oder ich auf mich geladen und deren gerechte Strafe uns nun ereilt hatte. Ich konnte sie nicht finden. Wir waren sicher nicht ohne Fehl und Tadel. Aber eine solche Schuld, die Anlass und Rechtfertigung für deinen frühen Tod hätte sein können, habe ich nicht gefunden.
Du hattest dir nichts zu schulden kommen lassen, du warst noch ohne Arg. Du warst noch so jung, hattest noch gar nicht richtig gelebt. Du warst noch ein Kind, ein Junge. Mein Junge, mein Sohn. Mein einziger Sohn. Es gab keinen anderen wie dich und es wird nie mehr einen geben wie dich.
Geblieben war mir nur der Schmerz und die Erinnerung an dich.

Leben ohne dich
Ich verspürte das Verlangen meine Gedanken aufzuschreiben, sie festzuhalten. Sie sehen und lesen zu können. Für mich. Gegen den Schmerz und das eigene Vergessen.
Zuerst waren es nur Bruchstücke, emotional aufgezeichnet. Vom Herzen über die Hand, ohne Nachdenken, direkt aufs Papier. Ohne Zusammenhänge, spontan, teilweise wirr, wild durch die Zeit und die Erinnerungen springend wie ein verzweifeltes Tier auf einer heißen Metallplatte auf der Suche nach einer Linderung seiner Schmerzen.
Dann schrieb ich für dich und an dich. Zur wehmütigen Erinnerung an meinen besten Freund. Worte, die ich vergessen hatte dir zu sagen. Gefühle, die ich versäumt hatte dir zu zeigen. Erlebnisse die uns einst wichtig waren, die wir gemeinsam gelebt und überlebt hatten.
Und nachts wenn die Menschen müde waren, sich zur Ruhe legten und Kraft sammelten um ihre Wanderung am nächsten Tag fortzusetzen, stand ich an deinem Grab, das Herz zerrissen vor Schmerz, stumm, gedankenverloren und wusste nicht weiter. Ich hatte dich begleitet, vom Beginn deines Lebens bis hierher, bis hierher an dein Grab. Hier war unser gemeinsamer Lebensweg zu Ende. Hier war dein Ende. Hier war unser Ende.
War hier auch mein Ende?
War das die Lösung?
War das die Erlösung?
Ich sah in die Gesichter der Menschen die täglich an mir vorübergingen und suchte eine Antwort auf diese Frage. Ich suchte nach einem Grund weiterleben zu können, suchte nach einem Sinn für mein Leben mit der schmerzlichen Erinnerung an dich.
Ich veränderte mich. Die Fröhlichkeit und die Sorglosigkeit waren mit dir ins Grab gegangen. Die Freude verschwand. Ich konnte nicht mehr lachen.

Menschen
Weil ich stand und bei deinem Grab blieb, gingen die Menschen an mir vorbei. So sah ich viele Menschen, nicht nur die, mit denen ich bis hierher gegangen war und die mich dann verlassen hatten, weil sie nicht warten wollten oder Angst vor meinen Fragen hatten.
Ich sah mir die Menschen genau an, viel genauer als ich sie mir jemals zuvor angesehen hatte. Versuchte ihnen in die Augen zu sehen, aber dort war nur Gleichgültigkeit. Ich sah ihren Egoismus, ihre Neigung zum Alltäglichen, ihre Furcht vor Problemen. Sah ihre Oberflächlichkeit, ihre Dummheit und ihre Gedankenlosigkeit.
Und ich sah einige wenige Menschen mit offenen, interessierten Augen. Menschen die standen wie ich, teils auf der anderen Seite des Weges, teils direkt neben mir. Ich sah auch Menschen die langsamer gingen, nicht hasteten und hektisch herumliefen wie alle anderen.
Menschen deren Blick suchend war wie meiner.
Menschen die die Endlichkeit unseres Daseins erfahren hatten.
Menschen die durch Schmerz und Verlust verändert worden waren.
Menschen die selbst erfahren hatten, Menschen die Erfahrung hatten.
Wir fanden uns mit den Gedanken, durch wortloses Verständigen und Verstehen. Ich spürte die Gleichheit ihrer Gedanken, die Ähnlichkeit des Schmerzes, die Duplizität der Schicksale.
Die Menge hielt Abstand zu ihnen, wie zu Aussätzigen oder Andersartigen. Diese Menschen mussten schon vorher da gewesen sein, doch ich hatte sie nicht bemerkt. Ich hatte sie nicht gesehen. Doch jetzt sah ich die Menschen mit anderen Augen.
Sie nahmen mich und dich in ihre Mitte auf und gaben mir Trost, Hoffnung, Liebe, Rat und Hilfe. Sie schenkten mir Aufmerksamkeit, hörten zu und verstanden, auch wenn mir die Stimme versagte und Worte alleine nicht mehr ausreichten um deinen Verlust zu beschreiben.
Sie gaben mir das Gefühl nicht alleine zu sein. Sie nahmen sich Zeit aus ihrem Leben und teilten sie mit mir. Wenn ich nachts nicht schlafen konnte, weil die Erinnerungen quälten und der Schmerz sich durch Herz und Kehle fraß, dann waren sie da und hatten Zeit für mich.

Danke
Ich habe sie nie gesehen, aber ich kenne ihre Geschichten und ihre Schicksale.
Ich habe nie mit ihnen gesprochen, aber ich kenne ihre Gedanken.
Und ich kenne ihre Toten. Ihre toten Kinder, ihre toten Töchter und Söhne, deren Gräber ich nachts besuche um Trost für mein eigenes Leiden zu finden.
Ich sehe die Spuren ihrer Tränen und spüre ihre Liebe zu den Kindern.
Dass es sie gibt und was sie tun, hilft mir.
Hilft mir leben.
Hilft mir weiterleben.

Meine Gedanken sind bei ihnen.

Danke, an die Mütter und Väter da draußen im weiten Netz.

http://www.leben-ohne-dich.de
Regina Bundkirchen
15.06.2003
Nur die besten sterben jung #: 92
Hallo Rolf,
nur die besten sterben jung, so heißt es in einem Lied der Böhsen Onkelz.
Vor kurzem sagte Jemand einen ähnlichen Satz wie die Böhsen Onkelz,Du kennst bestimmt die Initialen für Jesus Christus HJS. Dieser Jemand sagt
HJS steht für "Helden sterben jung".
Es war die Pastorin bei der Trauerfeier für unseren Sohn Mario der am 1 Mai 2003, im Alter von erst 20 Jahren, bei einem Autounfall verstarb. Er hat immer gesagt, das wenn ihm mal etwas passiert dieses Lied gespielt werden soll. Wir haben ihm seinen Wunsch erfüllt.
Wir sind der Ohnmacht nahe, warum unser Sohn, warum Mario ein so lieber herzensguter Mensch, der alles für die Menschen die er liebte gab.
WARUM? Warum gerade er?
Unser Leben ist nicht mehr das was es mal war, wir vermissen ihn so sehr,
ein großer Teil von mir ist mit ihm gestorben. Ich denke oft, das ich zu ihm gehen soll, aber ich weiß, er würde dies nicht wollen. Aber das Leben ohne ihn ist so schwer.

Wir sind mit unseren Gedanken bei allen Eltern die ihr Kind verloren
haben!

Gruß Regina
Papa
12.06.2003
See you ..... #: 91
Es ist einsam ohne Dich,
ohne Dich, mein Freund
ich vermisse Dich.

Du kehrst wieder als mein Traum,
nur für die Dauer eines Augenblicks,
bist Du real für mich.
Eines Tages folge ich Dir, in die Ewigkeit,
Gib mir Zeit.

Ich pflücke Rosen für Dein Grab,
Du bist nicht mehr hier,
doch Du lebst in mir !!!


(Böhse Onkelz, Herbst 1998)
Ina
02.06.2003
Traurigkeit #: 90
Hallo !

Der schmerz er sitzt wie ein Stachel in der Brust.
Der Schmerzt frist einen auf.Jeden Tag aufs neue die frage.
Warum mußtest du gehn.Warum kann uns keiner eine Antwort geben.
Nie wieder ein lachen,ein weinen oder gar Gedanken aus tauschen.
Ich weiß wir werden unsere Kinder wieder sehn.Es wird sein als wenn wir nie getrennt.Unsere Kinder sind bei uns,wir können sie nur nicht sehn.
Es spielt auch keine rolle wie alt unsere Kinder sind,sie waren und sind ein teil von uns.

Mein kleiner Sveni ging auch von uns.
Am 8.12.02 kamm ich früh in sein Zimmer rein.
Mein kleiner war Nachts eingeschlafen.An diesem
Tag brach mein Herz entzwei.Er war gerade erst 6 1/2 Jahre alt.Viel zu kurz war sein Leben.Ich frage mich oft hatte er ein schönes Leben.Ich könnte und kann es bis heute nicht verstehn.Er war nicht Krank oder so.Am 7.12.02 hatten wir noch rumgealbert und geschmußt.Er meinte noch zum Frühstück möchte er Cornflacks essen.Ich stelle mir so oft die frage warum.

Liebe grüße und viel Kraft wünscht euch Ina mit Sveni im Herzen.
http://www.sveni1996.de
Astrid
28.05.2003
#: 89
Lieber Rolf!
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und bewundere Dich für Deine Stärke für diese wunderschöne Home Page.
Auch wir haben am 26.09.2001 unseren Freund verloren, der fast vor seiner Haustüre mit nur 50km/h durch Unachtsamkeit einer Autofahrerin mit seinem Motorrad was er über alles geliebt hat ums Leben kam. Er hat seine Frau 30J. und seine Tochter 6J. hinterlassen.
Immer wieder stellt man sich die Frage WARUM? aber leider kann einem die keiner beantworten und sie wird immer offen bleiben.

Dein Sohn wäre sehr stolz auf Dich und diese tollen Seiten die Du mit viel Mühe aufgebaut hast!

In Gedanken bei Dir und Deiner Fam.



Brigitte
25.05.2003
#: 88
Lieber Rolf
Unsere Söhne waren etwa gleich alt als sie uns ungewollt verlassen mussten. Ich stelle mir tagtäglich die Frage nach dem Warum. Ob wir wohl jemals eine Antwort bekommen?
Herzliche grüsse brigitte
http://www.manuelramseier.ch
Papa
21.05.2003
Der Gedankenstrich #: 87

Der Gedankenstrich

Name, Vorname
Klammer auf
Das Geburtsjahr, Gedankenstrich, das Todesjahr, aus
Klammer zu.

Der Strich zwischen den Klammern, er bedeutet alles.
Ein ganzes Leben, wie lange es auch immer sein durfte
Gemeinsames Leben, gemeinsame Freude, Liebe und Hoffnung
Der Strich steht für alles
Doch er endet mit Tränen, Schmerz und Trauer

Nach dem Strich bleibt uns nur die Erinnerung

Çet Necatigil
(Übertragung: Yüksel Pazarka)
(Adaption: Rolf Robert)

ingrid
15.05.2003
Zimmer frei #: 86
.........."Zimmer frei" stand heute auf einem Schild in einem Fenster........mir fällt ein: Bei uns ist auch ein Zimmer unbewohnt. Aber ist es auch frei? Nein, frei ist es nicht, es ist gefüllt mit 1000 Erinerungen an Maxi......... Wo er wohl jetzt wohnt?? Neben Ingo, Sascha, Mark und den anderen in dieser Wohngemeinschaft der Freiwiligen?? Haben sie dort auch noch ein Zimmer frei für mich?...Aber ich kann noch nicht gehen, auch wenn ich möchte.....

Lieber Rolf, deine Gedanken gehen so sehr zu Herzen. Ich lese hier oft. Meistens gehe ich wieder leise fort.... Ich danke dir, dass du deine Gefühle hier aufschreibst. Sie sind eine Hilfe für viele,die hierher kommen und ein Trost....auch für mich.Ich danke dir rolf und grüsse dich ganz herzlich, Ingrid

http://www.beepworld.de/members30/mondgefuehle
Papa
14.05.2003
Der Wecker #: 84
Vor drei Jahren bist du aus dieser Welt gegangen. Du bist gegangen durch die Schuld eines Anderen, der zu deinem Schicksal wurde.

Schon seit Tagen bin ich ruhelos. Kann nicht schlafen, wälze mich unruhig hin und her und wache schließlich schweißgebadet auf.
Liege dann wach, zerschlagen, mit schmerzenden Muskeln, unfähig mich zu bewegen. Der Körper schwer, kraftlos, müde. Die Gedanken bei dir. Irgendwo dort. Wie magnetisch angezogen von einem Punkt im Irgendwo, aber doch hier, nah, greifbar doch fern. Konkret und vage zugleich. Unbestimmt und eindeutig. Eindeutig du. Doch wo. Da, aber nicht hier. Wo?


Heute Nacht hat mich um drei Uhr morgens der Wecker aus dem Schlaf gerissen. Ich habe ihn nicht gestellt. Ich wollte nicht, dass er mich weckt. Ich habe die Weckzeit nicht auf drei Uhr gestellt. Es gibt keinen Grund mich heute Wecken zu lassen. Ich habe keinen Termin, muss nirgendwo hin. Es ist Samstag. Wochenende. Niemand erwartet mich. Niemand wartet auf mich.

Meine Hand tastet über den Nachttisch, fahrig, unsicher und suchend, stößt die Lampe um, sucht den Wecker und findet dein Bild. Dein Bild das immer auf meinem Nachttisch steht.
Schlagartig wach.
Du wartest auf mich.
Heute vor drei Jahren.
Heute vor drei Jahren zwischen sieben Uhr dreißig und acht Uhr. In wenigen Stunden heute vor drei Jahren hat es dir durch die Schuld eines Anderen das Leben genommen.
Du wartest auf mich.
Heute ist dein Todestag.
Heute ist der Tag, der so wichtig wurde wie dein Geburtstag.
Denn dazwischen liegt dein Leben.
Und mein Leben.
Unser Leben.
Unser gemeinsames Leben.

Du hast mich geweckt.
Genauso wie du mich immer an deinen Geburtstagen geweckt hast, weil du ihn nicht erwarten konntest. Deinen Geburtstag. Mitten in der Nacht habe ich dich in deinem Zimmer rumoren hören, hörte dann deine nackten Füße über den Boden tapsen. Hörte sie näherkommen um dann genau vor meinem Bett zu verstummen. Dann erwartungsvolle Stille. Hinter meinen geschlossenen Lidern kippten die Augen unkontrolliert zwischen Schlafen und Wachen. Oh Gott, es ist bestimmt erst drei Uhr. Meine Lippen öffnen sich zu einem leise geflüsterten „Was ist denn?“.

Ich spüre den Blick und die Erwartung, die da vor meinem Bett steht. Ich habe die Augen geschlossen, kann sie gar nicht öffnen, während mein Hirn langsam in Richtung Bewusstsein kriecht. Ich drehe den Kopf in Richtung Bettkante um besser hören zu können. Aber ich höre nichts. Aber ich weiß du bist da. Du stehst genau vor mir. Schweigend wartend. Du bist da. Langsam öffne ich die Augen. Ein Schatten, mehr die Ahnung eines Schattens steht im Halbdunkel vor meinem Bett.
„Was ist denn, warum schläfst du denn nicht?“, murmle ich nochmals.
„Du, Papa?“, sagt der Schatten leise.
„Ja, was ist denn los?“.
„Wann ist denn jetzt endlich Geburtstag?“.
Ein kleines Lächeln zieht um meine Lippen.
„Jetzt Tiger, ja jetzt ist endlich Geburtstag. Und jetzt komm noch ein bisschen ins Bett, sonst erkältest du dich noch auf dem kalten Boden und holst dir den Tod“.

Ich hebe die Decke ein bisschen hoch und spüre wie du, umgeben von kühler Luft, ins Bett krabbelst. Spüre deinen kleinen Körper, die kalten Füße und deinen Lieblingslöwen Simba. Spüre wie du dich zufrieden zusammenrollst, dich gegen mich drückst um etwas Platz und Wärme zu bekommen. Ich lege meinen Arm um dich und murmle dir leise ins Ohr: „Happy birthday, Tiger, happy birthday. Alles Gute zum Geburtstag. Heute wird ein schöner Tag für dich“.

Das elektronische Piepsen des Weckers wird lauter. Meine Hand fuchtelt immer noch suchend über den Nachtisch und findet endlich die umgefallene Lampe. Deren Licht sticht durch die Dunkelheit direkt in die Augen. Ich finde den Wecker und starre ihn an. Exakt drei Uhr. Genau. Keine Minute vorher, keine Minute nachher. Der Wecker ist seiner Aufgabe ordnungsgemäß nachgekommen. Aber ich habe ihn weder gestellt noch eingeschaltet.
Wer dann?
Ich starre den piepsenden Wecker an. Wer hat den Wecker gestellt? Wer war in der Wohnung?
Außer mir? Ich war gestern den ganzen Tag unterwegs. War abends müde und bin dann früh zu Bett gegangen. Wer hat den Wecker eingeschaltet?

Das Piepsen wird noch lauter und schneller. Es nervt. Jeder Piep wird unerträglich. Meine Hand zuckt wie zur Strafe nach vorne und bringt die Elektronik zum Schweigen.

Die Nachttischlampe taucht den Raum in dämmriges Halbdunkel. Ich liege wach und habe mich halb aufgesetzt.
Heute ist dein Todestag
Heute vor drei Jahren.
Heute vor drei Jahren zwischen sieben Uhr dreißig und acht Uhr. In wenigen Stunden heute vor drei Jahren hat es dir durch die Schuld eines Anderen das Leben genommen.
Du wartest auf mich.
Du hast mich geweckt.

Meine Gedanken gehen zu dir. Finden dich. Kreisen dich ein. Wie angezogen von einem Punkt im Irgendwo, aber doch hier, nah, greifbar. Konkret und vage zugleich. Unbestimmt und eindeutig. Eindeutig du. Und hier.
Vor meinem Bett.
Ich weiß du bist da. Du stehst genau vor mir. Schweigend wartend. Du bist da.
Ein Schatten, mehr die Ahnung eines Schattens im Halbdunkel vor meinem Bett.
„Hallo Tiger, was ist denn, was ist los?“, flüstere ich leise.
„Lass mich heute nicht allein“, sagen deine Augen, „leg deinen Arm um mich und halt mich fest“.

Ich hebe die Decke ein bisschen nach oben und spüre wie er, umgeben von kühler Luft, ins Bett kriecht. Spüre wie er sich zusammenrollt, sich gegen mich drückt um etwas Platz und Wärme zu bekommen. Ich lege meinen Arm um ihn und murmle ihm leise ins Ohr: „Ich lass dich nicht allein, das weißt du doch. Wir machen heute einen schönen Tag für dich. Ich dich liebetiger“.

Gudrun E.
13.05.2003
Ingos Geburtstag #: 83
Lieber Rolf, Ingos Geburtstag liegt nun schon einige Tage zurück. Vergessen habe ich ihn nicht, aber ich war einfach nicht in der Lage, meine Gedanken und die traurigen Gefühle in Worte zu fassen.Es ließe sich unendlich viel sagen ( auch zu unserer eigenen Lebenssituation, dem Verlust von Freunden, der Einsamkeit, ...) dennoch empfinde ich so etwas wie Ohnmacht und Srachlosigkeit.
In einem der vielen Bücher von Katharina habe ich eine Passage gefunden, die sie beim Lesen markiert hat und die ich dir nun schreiben möchte.
Der Schmerz soll uns an uns erinnern.
An ihm werden wir uns später,
wenn wir uns wiedertreffen,
falls es ein Später gibt,
erkennen.
( Aus : Kassandra v. Chr. Wolf )

Liebe und gleichzeitig sehr traurige Grüße . Gudrun E.
Petra
11.05.2003
Lieber Rolf, lieber Ingo #: 82

ICH LEBE EIN DOPPELTES LEBEN

Wie kann ich dich jemals vergessen!
Du füllst meinen Tag und die Nacht.
Noch kann ich nur schwerlich ermessen,
wie reif mich der Abschied gemacht.
Die Wund wird nie in mir heilen,
im Schmerze gehörst du mir ganz.
So will ich die Nacht mit dir teilen,
als wäre sie Traum oder Tanz.
Du bist mir noch enger verbunden
als jemals im Leben davor.
So habe ich wiedergefunden,
was kurz an den Tod ich verlor.
Ich werde dich zärtlicher halten,
als je es im Alltag gelang,
wo andere Maßstäbe galten
und eins um das andere rang.
Wie innig sich Seelen umschweben,
seit deine Gestalt mir verblich!
Ich lebe ein doppeltes Leben:
Je eins für dich und eins für mich.

Alles, alles Liebe
Petra
http://www.traenental.de
Julia
11.05.2003
Ingo #: 81
Ich hätte gestern gern etwas in euer GB gesetzt,aber mein PC hat gesponnen so das ich net ins Netz kam....in Gedanken war ich gestern bei ihnen....bei Ingo....ich hoffe ihr habt ´den tag gut überstanden...LG*Umarmung* Julia
Barbara
10.05.2003
Kinder wo Ihr auch seid #: 80
Wo Ihr auch seid, ---wir sind bei Euch. Ich hoffe es geht Euch gut egal wo das auch ist.

Für Euch ist mal wieder einer der schrecklichen Tage fast vorbei und die Nacht wird auch bald vorüber sein....die Gedanken ,die wieder mal zurückwandern zum damaligen Tag werden keine neuen Erkenntnisse gebracht haben.Die Trauer , Wut, Ohnmacht und die Leere werden bleiben. Das Warum wird sich nicht beantworten lassen,
Es bleibt nur die Liebe , die Erinnerungen und die Feststellung
" Das Leben ist nicht fair"
Ich bin in Gedanken bei Euch und umarme Euch, eine Kerze brennt für den Tiger am Grab meines Sohnes Daniel.
Danis Ma, Barbara
http://www.daniel-koeppert.de
Angelika
10.05.2003
Liebe Familie von Ingo #: 79
Der Tag ist nun fast vorbei und wir hoffen das er für euch lebbar war.Wo auch immer unsere kinder sind,sie sind immer bei uns.
Erinnerungen sind wie eine Brücke
über die ihr immer gehen könnt,
um Ingo nahe zu sein.

Alles liebe und viel Kraft weiterhin wünschen euch
Angelika und Harry mit Stefanie im Herzen
Einträge: 399
Seite: 1 << 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20