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Elena
09.08.2004
#: 180
Ich bin über das LoD-Forum auf eure Seite gestoßen und war sehr geschockt,als ich gelesen habe,welcher schicksalsschlag euch gtroffen hat,war ich traurig .Ich kann euch nur viel Kraft schenken und euch mein Mitgefühl aussprechen,denn ich weiß wie ihr euch fühlt.Ich habe selbst erst vor 10 Monaten eine Freundin verloren durch einen genauso unnützen Unfall verloren.

Tschüss Elena
Carolin
08.08.2004
Tiger #: 179
Habe dich nicht gekannt,
kenne aber den Schmerz,
im Hals dieser Brand.
Es scheint zu sprengen mein Herz.
Kann nicht ohne Leben.
Will mein Leben aber noch nicht vergeben.
Ich bin dir nahe,
aber nicht nahe genug.
Dann wieder diese Wut,
auf den Schuldigen.
Es ist zu spät dafür.
Ich werde es müssen huldigen.

Obwohl ich mir selber Vorwürfe mache.
Habe die Zeit verstreichen lassen,
ohne dir zu zeigen, wie sehr ich dich Liebe.
Ich tu mich hassen.
Wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen,
und dein lächeln in mir aufsaugen.
Keine angst ich werde bald zu dir gehen.
So lange bist du in mir.
Lady
07.08.2004
Ein sanftes "Hallo" #: 178
Ich wollte mich für dein Gästebucheintrag bedanken...
und fand diese Seite vor.
Wunderschön...tiefsinnig...traurig.
So hinterlasse ich einen lieben Gruss aus Potsdam
und sage leise "danke" für diese Seite.

Ich finde mich in dir

Ich trage deine Gedanken in mir
und wiege sie sanft wie ein Kind.
Daraus wächst und entwickelt sich unser Wir,
das uns traumhaft und selig umspinnt.

Mit deinen Augen betrachte ich staunend das Meer,
mit deinen Ohren lausch` ich dem Wind.
Und mit all meinen Sinnen spür ich so sehr,
dass ich ohne dich taub bin und blind.

Ich taste mich mit deinen Händen zum Licht.
Mit deinen Füssen gelingt es mir, Wege zu wagen.
Und im Spiegel erkenne ich, dass mein Gesicht
und das deine gemeinsame Züge tragen.

Ich wünsche Dir/Euch viel Kraft...
Mut weiter zu gehen.
DieLiebe im Herzen bewahrend.

Alles Liebe,

Lady
Frank
07.08.2004
Verlust #: 177
Verlust,

ein kleines Wort, das nie das Ausdrücken kann, was wir in unserem Innersten fühlen. Es umschreibt unseren Schmerz ohne ihn richtig zu kennen. Wir selbst spüren ihn von Tag zu Tag. Doch in unseren Gedanken nie vergessen die, die in unserem Herzen. Sie leben weiter durch unsere Liebe und Gefühle, möge kein Tag dieses beenden.
Mit diesen Worten gedenke ich Ingo, den ich nicht kannte, doch die Zeilen hier mir einen Menschen offenbahrten, der es Wert nicht vergessen zu werden.

Frank alias ErzengelAzrael
http://www.darklyrics.de
Rolf
02.08.2004
Gelbe Rose #: 176
Eine gelbe Rose habe ich heute gekauft.
Ganz zum Schluss als ich mit den Einkäufen fertig und auf dem Weg nach Hause war.
Ein bisschen die Gegend hatte ich auch erkundet, das kann ja nicht schaden wenn man gerade umgezogen ist und sich am neuen Wohnort noch nicht auskennt.

Wo die großen Supermärkte auf der grünen Wiese liegen, das hat man ja schnell herausgefunden.
Aber die kleinen Läden in den Seitenstraße der Innenstadt sind schwer zu finden. Da kommt man nicht zufällig vorbei, das muss man entdecken.
Allein die Klärung der Frage welcher Friseur gut ist, lässt einen manchmal ein Jahr lang mit den unmöglichsten Haarschnitten durch die Gegend laufen, bis man den Meister gefunden hat, der nicht jedes mal die Haare nach dem letzten Modeschrei schneiden will, aber dennoch Freude an seiner Arbeit hat.
Und die rechtzeitige Klärung wo Schuhmacher, Reinigung, Schneider, Apotheke, Bäcker und Gärtner sind, hat einen fast existenzsichernden Charakter.

Ich habe alles gefunden, den Gärtner allerdings erst, als ich Obst und Gemüse schon im Supermarkt gekauft hatte.
Und als ich mir den Gärtner angesehen habe um einen Überblick über sein Angebot zu bekommen, da sah ich die Rosen.
Eigentlich war es ihr Duft, der mich anzog.

Wunderschöne Freilandrosen mit einem kraftvollen herrlichen Duft.

Eigentlich wollte ich nur riechen und mich ein bisschen umsehen, aber als dann plötzlich die Verkäuferin neben mir stand und nach meinen Wünschen fragte, da sagte ich spontan: "Ich hätte gerne eine Rose. Von denen da. Genau die hier."

Eine Rose für dich.
Zum Einzug ins neue Heim.

Willkommen zu Hause, Tiger.
Pass auf dich auf.

Ich dich "liebetiger"

Rolf
25.07.2004
Kurze Nacht #: 175
Müde bin ich noch, die Nacht war wohl etwas zu kurz und der Tag scheint mir auch nicht so werden zu wollen, dass man unbedingt früh aufstehen muss.

Gestern war ein seltsamer Tag.
Zuerst gar nicht richtig da und dann schon wieder vorbei. Ich kann mich schon jetzt nicht mehr richtig an gestern erinnern. Zuerst habe ich wohl den Morgen inmitten alter Tageszeitungen am Frühstückstisch verbummelt. Das immer weiter in den Nachmittag verschobene Mittagessen hat sich schließlich in einer weiteren Tasse Kaffee und einem Stück industriell erzeugtem Käsekuchen konkretisiert. Derart bewaffnet wollte ich mir dann noch vor der Mattscheibe die laufenden sportlichen Ereignisse des Tages antun.

Welche Sportart mich derart fasziniert hat, dass ich mich später dekorativ arrangiert in einem Stillleben aus angenagten Käsekuchen auf der linken Sessellehne und einer eiskalten Tasse Kaffee in der verkrampften rechten Hand, mit heftigen Genickschmerzen zusammengesackt im Wohnzimmersessel wiederfinden würde, entzieht sich meinem verbliebenen Erinnerungsvermögen.

Dämmrig war es bereits geworden und ein leichter Nieselregen vertrieb mir jegliche Laune mich zu bewegen. So blieb ich in der zunehmenden Dunkelheit im Sessel sitzen, hielt die Tasse mit kaltem Kaffee weiter in der schmerzenden Hand und hing meinen Gedanken nach. Mit Augenlider, die wie Rollläden in regelmäßigen Zeitintervallen rauf und runter fuhren während die Augen in ihren Höhlen torkelten und unkontrolliert umherkippten.

Du kennst diesen tranceartigen Zustand zwischen Wachen und Schlafen auch. Der Körper ist vergessen und der Geist ist auf einer Wanderschaft zwischen Welten, die es eigentlich gar nicht geben darf.

Ich sah dich wieder vor dem Fernsehapparat auf dem Boden liegen und gebannt auf den Bildschirm starren.
Vor dir noch die Reste eines wohl zu harten Pizzarandes und eine halbvolle Flasche Cola. Ich habe dich beobachtet und wollte wegen der Flasche auf dem teuren Teppich etwas sagen, doch dann habe ich es wohl vergessen. Farbig grau verschmierte Bildfetzen drangen vom Bildschirm in meinen Kopf der sich schließlich angewidert abwandte.
Über die Wände zuckten und liefen elektronisch erzeugte Schattenbilder und vermischten sich mit dem warmen Licht der kleinen Kerze neben deinem Bild.

Dann gingst du nah an mir vorbei.
Ich habe deine Bewegung auf meiner Haut gespürt und die unerwartete Nähe aufgesogen wie die warmen Strahlen der Sonne an einem kühlen Wintertag.
Mit einem leichten Flackern visualisierte die Kerze deine Gegenwart.

"Nimm bitte die Flasche mit", wollte ich dir noch nachrufen und durch ein etwas lauteres aber erzieherisch sicher wertvolles "oder soll ich das nachher wieder machen?" ergänzen.

Aber da warst du schon fort.

Vergeblich hoffte ich auf deine Geräusche in der Wohnung.
Kein Klappen der Kühlschranktüre, kein Rauschen der Toilettenspülung, keine Tapsen nackter Füße auf dem Teppichboden, kein Klappern von Geschirr, kein Gluckern einer sich entleerenden Flasche, kein Schlagen einer Türe.
Kein Geräusch drang aus der Wohnung in meine brutale Stille während ich saß und vor mich hinstarrte.
Bis es dunkel wurde und die Nacht kam.
Irgendwann muss ich wohl zu Bett gegangen sein.

Gerade habe ich noch die heruntergebrannte Kerze neben deinem Bild ersetzt und ganz gegen meine sonstige Gewohnheit gleich angezündet. Frag mich nicht warum, mir war einfach danach.
Bin mal gespannt, wie die Zeit diesen Tag, der mir heute so früh graute, hinter sich bringen will.

Pass auf dich auf, wo immer du auch jetzt bist.

Ich dich "liebetiger"

Barbara B.
17.07.2004
....... #: 174
Lieber Ingo, lieber Rolf,

wieder mal habe ich Euch besucht.
Und wieder mal war ich gefangen von den Augen des Sohnes und den Worten des Vaters!

Schicke Euch liebe Grüße

Barbara B. mit Sophie-Marie im Licht

...................................................

Es tut weh, Dich nicht zu sehn,
es tut weh, nicht bei Dir zu sein,
liebe Menschen um mich herum,
ich tu ihnen weh, denn ich fühl mich allein!

Ich will mit Dir reden
und nicht Dich vermissen,
es tut so weh,
mein Herz ist zerrissen.

Immer wieder denk ich an Dich,
in Kopf und Herz spukst Du herum,
wo ich gehe, wo ich stehe,
schaue ich mich nach Dir um.

Die Wunde wird heilen – irgendwann,
auch irgendwann wird der Schmerz geringer,
die bleibende Narbe stört mich nicht,
denn sie wird mich an Dich erinnern.



http://www.barbara-brehm.de
Rolf
10.07.2004
Tür #: 173
Früh dunkel ist es an diesem Freitag schon geworden. Und kalt. Zu kalt für einen Tag im Juli. Den ganzen Tag über zogen dicke, grauschwarze Wolken am Himmel vorbei und kalte Windböen fegten durch die Büsche.

Mit einer Tasse frisch gebrühten Tee, an dem ich mir die Hände wärme, stehe ich am Fenster und sehe den Menschen zu, die jetzt von der Arbeit nach Hause kommen oder noch im Garten arbeiten. Vor mir auf dem Fenstersims steht dein Bild und durch den Dampf des heißen Tees starre ich gedankenverloren in deine Augen. Du bist auch immer Freitags um diese Zeit gekommen, froh dass die Woche vorbei war und ein Wochenende vor dir lag. Man merkte dir die Erleichterung förmlich an, wenn du mit deiner gepackten Tasche vor der Tür standst. Du hast immer Sturm geklingelt, obwohl du einen Schlüssel hattest. "Es ist schöner, wenn die Tür aufgemacht wird, als selbst aufzuschließen", hast du immer gesagt. "Ja, ja", war dann meist meine Antwort, "und dass ich jetzt wieder durch die ganze Wohnung laufen muss nur um dir die Türe aufzumachen, das ist dir egal, oder?". Mit einem grinsenden "Jo!" bist du dann an mir vorbeigegangen, hast die Sporttasche mit deinen Sachen in deinem Zimmer auf's Bett geworfen und ich wusste schon was dann kam. "Was gibt es zu Essen? Ich hab Hunger!"

Es war immer das gleiche Ritual. Wir taten uns schwer mit unseren Zärtlichkeiten und brauchten diese Art der Frotzelei, um uns nach einer Woche der Trennung, die du bei deiner Mutter verbracht hattest, wieder aneinander zu gewöhnen. Wir konnten uns nicht einfach in den Arm nehmen und benützten dieses verbale Geplänkel als Brücke zum ersten körperlichen Kontakt, der dann durch einen liebevollen Knuff gegen den Oberarm oder einen angetäuschten Boxhieb in die Magengegend zustande kam.

Dann war der Damm gebrochen, der seit der Scheidung dein Leben durch Gerichtsurteil auf Mutter und Vater teilte und unserem Wochenende stand nichts mehr im Wege.
Nur wir zwei.
Männerwochenende.
Bis Sonntag um 18:00 Uhr.

Draußen fährt ein Auto vorbei.
Ich hebe die Tasse und nehme schlürfend einen kleinen Schluck der heißen Flüssigkeit. Die Brille beschlägt, während die Wärme langsam durch Rachen und Kehle fließt und im Bauchraum ein wohltuendes Gefühl der Geborgenheit erzeugt.
Die Tasse an den Lippen atme ich die Wärme der Flüssigkeit ein und ziehe mit halb geschlossenen Augen den Geruch durch die Nase.
Den Kopf leicht gesenkt warte ich auf das Klingeln an der Tür.
Du hattest Recht; es ist schöner, wenn die Tür aufgemacht wird.

Ich würde dir jetzt gerne die Tür aufmachen und dich in den Arm nehmen.

Klingel doch noch mal.

Bitte.

Ich dich "liebetiger".
melanie
27.06.2004
#: 172
ich habe den text \"was wisst ihr von mir\" gelesen.und es ist so wahr.und ich verstehe es.man lächelt mit den anderen...und zu hause weint man die halbe nacht bis man voller erschöpfung und kopfschmerz einschläft.ich wünsche ihnen,dass sie eine sinn finden und dass sie es schaffen,damit umzugehen.und vorallem wünsche ich ihnen viel kraft.
liebe grüsse und mein mitgefühl
melanie
Rolf
21.06.2004
Eine Minute #: 171
Eine Minute des stillen Gedenkens sollte es sein.
Nur kurz innehalten und erinnern an das was vor vier Jahren geschah.
In nur 60 Sekunden nachempfinden wie am 10. Mai 2000 dein Tag begann.

Verschlafen und wie immer noch nicht ganz wach, wenn der Wecker klingelt. Wortkarg und mit dem typisch schleppenden Gang der Morgenmuffel hast du es dann bis zum Frühstückstisch geschafft und den Kopf in die Hände gestützt um weiterzuschlafen. Erst ein mehrmaliges "Tiggi, auf mach jetzt" bringt dich dazu langsam den heißen Kakao zu schlürfen und mit einem unwilligen Kopfschütteln, als erste eigene Meinungsäußerung des Tages, das angebotene Marmeladebrot abzulehnen. Dann sackt der Kopf wieder in die aufgestützte Hand und dein Atmen wird regelmäßiger. Ein typisches Zeichen dafür, dass du noch nicht in der Realität des neuen Tages angekommen bist. Erst weitere verbale Aufforderungen und schließlich ein zärtlicher Knuff gegen die Schulter bringen dich dazu die Augen zu öffnen. Ein erstes Lächeln huscht über deine Lippen und ich weiß, dass du mir wieder mal ein bisschen mehr Müdigkeit vorgespielt hast, als wirklich da war. Du genießt dieses morgendliche Spiel wie ich auch.

Mein "Auf ins Bad jetzt - und Zähneputzen nicht vergessen" leitet unseren morgendlich üblichen Dialog über den kommenden Tag ein. Du im Badezimmer mit leicht angelehnter Türe und ich zwischen Küche und Esszimmer pendelnd um abwechselnd zu Frühstücken, den Tisch abzuräumen und die Geschirrspülmaschine zu füttern.

"Wann kommst du heute nach Hause?" rufe ich Richtung Badezimmertüre und höre zwischen Zahnputzgeräuschen Worte, die sich wie "Wie immer" anhören. Am sich ständig verändernden Geräuschpegel kann ich den Fortschritt deiner Morgentoilette akustisch verfolgen. Vertraute morgendliche Geräusche eines vertrauten Menschen.

Ein Blick auf die Küchenuhr zeigt, dass auch mir die Zeit davonrennt. Mein "kann ich jetzt endlich auch mal ins Bad?" wird mit einem vorwurfsvollen "wo hast du meine Sportsocken?" aus deinem Zimmer beantwortet.
"Woher soll ich wissen wo du deine Sportsocken hast. Du hast dir letztes Mal sowieso meine Socken geklaut!" Aus dem Zimmer kommt geschäftiges Rumoren, das stetig an Stärke zunimmt. Es scheint, dass die Sportsocken zum Problem werden. Jetzt am besten nicht einmischen und schnell zur Toilette und dann ins Bad. Wie immer ist das Toilettenfenster geschlossen und ein Duft hängt in der Luft, der schlichtweg einmalig ist. Also ohne zu Atmen nur das Fenster aufreißen und bis zur erfolgreichen Durchlüftung erst mal ins Badezimmer.

Beim Duschen und Rasieren -genau dann wenn man sich nicht richtig wehren kann- unterbrochen durch Fragen wie: "Kann ich fünf Mark aus deinem Geldbeutel haben? Brauchst du dein neues Sporttrikot heute selber? Wo sind meine geputzten Turnschuhe? Geh�n wir heute Abend ins Kino?"

Und dann stehst du unter der Badezimmertür.
Ich kann dich im Spiegel sehen. Den Rucksack mit deinen Schulsachen locker über eine Schulter gehängt. Den Motorradhelm am Riemen in der behandschuhten Hand. Die Jacke mit den eingenähten Protektoren noch offen und ein Grinsen im Gesicht, weil du genau weißt was jetzt kommt: "Mach die Jacke zu, es ist noch frisch am Morgen. Fahr vorsichtig und pass auf dich auf. Ich dich liebetiger".

Ein Lächeln wandert von deinen Augen zum Mund. "Ich dich auch. Bis heute Abend."
Dann hebst du die rechte Hand zum Gruß wendest dich ab und bist verschwunden. Deine Schritte in den schweren Motorradstiefeln höre ich noch durch den Flur poltern und warte auf das zuschlagende Wummern der Haustüre. Tausendmal und mehr habe ich dir gesagt, dass man Türen mit der Klinke zumacht und nicht zuwirft.
Durch das gekippte Badezimmerfenster kann ich das klickende Starten deines Motorrads hören bevor der Motor mit einem kurzen, kräftigen Aufröhren alle anderen Geräusche übertönt, bevor er zu einem gleichmäßigen sonoren Brummeln übergeht. Ich warte noch auf den Klick, mit dem der erste Gang einrastet und höre, dass du wieder mal direkt aus der Garage losfährst. Leise verklingt das Brummen deines Motorrads in der Ferne.

Du hattest noch etwa zehn Minuten zu leben.
Ich habe dich nicht mehr lebend gesehen.
Ich konnte dir kein Wort mehr sagen. Konnte dich nicht mehr berühren. Konnte deine Wärme nicht spüren. Konnte dein Lächeln nicht mehr sehen.

Nichts mehr!
Nur noch ein kurzer, heftiger Knall. Das Krachen von Blech und das Splittern von Glas. Dann ist es still.
Dein Herz hat aufgehört zu schlagen.
Ewige Stille.
Hämmernde, dröhnende, schmerzhafte Stille. Voller Schreie, Tränen und Blut.

Eine Minute des Gedenkens sollte es sein.
Sie begann am 10. Mai 2000 kurz vor 8:00 Uhr morgens und sie ist noch nicht zu Ende.
Rolf
15.06.2004
Leere Hülle #: 170
Hallo Tiger,

Beim Verpacken des Hausrats für den Umzug habe ich in einer der unteren Schubladen der Kommode das Etui für deinen Rasierapparat gefunden.
Ich habe es vorsichtig wie ein rohes Ei in beide Hände genommen und dann langsam geöffnet.
Es war leer und mir fiel ein, dass du den Rasierapparat einige Tage vor deinem Unfall mitgenommen hast. Ich starrte auf das Etui und spürte die Erinnerungen schmerzlich warm in mir hochsteigen.

Carola stand neben mir, sah das leere Etui in meinen Händen und meinte: "Für den Abfall habe ich da hinten ein Kiste aufgestellt."

Als ich ihr keine Antwort gab, spürte sie wohl, dass etwas nicht in Ordnung war.
Ich hörte ihre leise Frage "Ingo?" und spürte nach meinem stummen Kopfnicken ihre Hand auf meiner Schulter.
Ein stiller Moment des Gedenkens inmitten des chaotischen Zustands einer Wohnung deren Mobiliar teilweise bereits in Kisten und Kartons verpackt war, während aus Schränken und Kommoden noch die Schubladen wie herausgerissene Eingeweide hingen.

Pass auf dich auf Tiger, da wo du jetzt bist.

Ich dich "liebetiger"

Jutta (Mama von Anna)
03.06.2004
Tränen um Ingo und Anna #: 169
Lieber Rolf,

heute ist kein besonderer Tag, einfach nur der 03.06.2004. Ich habe deine letzten Einträge gelesen und ich musste weinen, um unsere wunderbaren Kinder. Am Vatertag begegnete uns ein Motorrad und auf dem Beifahrersitz (ich hoffe man nennt das so) saß ein zartes Mädchen, erkennbar durch lange rötlich-braune Haare, die unter dem Helm herschauten. Sie trug eine braune Cord-Hose, wie Anna sie oft trug. Der Helm war hochgekippt und ich sah in "liebe" Augen. Von weiten hätten es Anna´s Augen sein können. Wie ein Blitz durchzuckte es mich, Tränen schossen in meine Augen. Sie winkte ein paar Jungen zu, die auf einem Vatertagswagen ein wenig angetrunken allen zuwinkten. Es hat lange gedauert, bis ich meine Tränen wieder in die hinterste Ecke meines Herzens verbannt hatte.

Zu dem 80. Geburtstag deines Vaters möchte ich sagen, dass wir auf einem 50. Geburtstag waren (das Geburtstagskind Harry lernten wir dadurch kennen, dass er um seinen Sohn Jan trauert). Er begann die Feier mit den Worten "Ich danke allen, die gekommen sind und am meisten würde ich mich freuen, wenn auch Jan hier sein könnte". Uns stellte er vor als Freunde, die sich durch den Tod ihrer Kinder kennengelernt haben. Ich dachte, hoffentlich schaut mich keiner an und sieht, dass die Tränen wieder nach draußen wollen, von dort, wo sie immer schlummern und nur darauf warten, dass sie nach draußen können. So waren unsere Kinder aber mit dabei. Wie weniger Worte bedarf es doch, sie weiterleben zu lassen, unter denen die sie lieben, nicht wahr?

Ich grüße dich und Ingo ganz herzlich und wenn ich demnächst wieder Anna´s Freund Basti bei einem Fußballspiel zuschaue, werde ich auch "hinter" das Tor schauen.

Jutta Öynhausen
Rolf
28.05.2004
Traumspiel #: 168
Heute nacht habe ich von dir geträumt und sah dich nach einem Fußballspiel erschöpft und schwitzend im Gras sitzen. Den Ball zwischen den Knien, eine Hand auf dem Rasen aufgestützt und in der anderen Hand eine Dose Sprite. Du hast einen langen durstigen Schluck aus der Dose genommen und dir dann den Schweiß und die Reste der Flüssigkeit mit Handrücken und Unterarm von der Oberlippe gewischt.

Ich sah dich an und hätte dich knuddeln mögen, aber ich weiß, dass du das in der Öffentlichkeit nicht so gerne magst.

Plötzlich bist du aufgestanden, hast irgendwas von "Trikot holen" gemurmelt und bist langsam über das Spielfeld in Richtung gegnerisches Tor gegangen.
Ich habe dir nachgerufen, aber du hast mich nicht gehört.
Am Strafraum hast du dich noch einmal zu mir umgesehen und die Hand gehoben wie du es immer machst, wenn ich dir den Ball zuspielen soll.

Dann bist du durch das Tor gegangen und einfach verschwunden.

Ich habe dir lange nachgestarrt und gewartet. Schließlich habe ich habe den Ball aufgehoben und wollte dir nachgehen.

Dabei bin ich aufgewacht.

Pass auf dich auf dort hinter dem Tor.

Ich dich "liebetiger".

Niko
26.05.2004
Ingo #: 167
Hallo Ingo,
das Surfen im Internet trieb mich auf Deine Seite. Auch wenn ich Dich gar nicht kenne und Du nun seit einigen Jahren auch für mich nicht erreichbar bist, kann man aus dieses Seite einiges über Dich lernen. Dein Vater ist großartig.........und hält immer und ewig zu Dir!
Mein Job ist es im Krankenhaus Menschen zu operieren und als Notarzt die rettenden Erstmaßnahmen einzuleiten. In diesen Wochen kommen so viele Motorradfahrer zu uns. Im vorletzten Nachtdienst habe ich viele Stunden - bis spät in den frühen Morgen - einen von ihnen operiert. Gerne hätte ich auch Dir geholfen! Aber Du hattest ja keine Zeit mehr hier zu verweilen.
Mit jedem Jahr wird es schwieriger für mich diese Aufgabe zu erfüllen und bei jedem "Neuen" leide ich mehr mit. Auch beim Lesen Deiner Seite liefen mir die Tränen, obwohl wir uns so fern und völlig fremd sind. Aber durch diese Seite wirst Du mir so nah gebracht.
Rolf
26.05.2004
Einer fehlt #: 166
Hallo Tiger,

jetzt werde ich es doch nicht mehr schaffen dich diese Woche zu besuchen. Du kennst die Gründe und hast sicher Verständnis dafür.
Aber ein bisschen traurig bin ich schon, ist doch die Zeit am Grab bei dir eine Zeit der Ruhe und der Erinnerung.
Und das fehlt mir schon.

Aber noch viel mehr fehlst mir du.
Noch immer sehe ich in der Menge dein Gesicht, zucke plötzlich zusammen und starre unbekannte Menschen an. Wenn sie mich bemerken, wende ich mich verschämt ab und gehe schnell weiter, bevor sie ärgerlich reagieren.


Auf der Straße begegnen mir Motorradfahrer, die aussehen wie du. Die gleiche Montur, eine blaue Enduro und einen silbernen Helm. Vor einigen Wochen hätte ich beinahe eine rote Ampel überfahren, weil mich einer dieser Motorradfahrer gegrüßt hat. Wie du, mit zwei Fingern der leicht ausgestreckten linken Hand. Ich habe total die Fassung verloren und ihm nachgesehen als er an mir vorbeifuhr. Dabei bin ich bei Rotlicht in die Kreuzung eingefahren. Zum Glück war dort keine Kamera, sonst hätte sie mich hinter dem Steuer mit nach hinten gedrehtem Kopf abgelichtet. Das hätte zwar die Identifizierung des Straftäters erheblich erschwert, aber mir als Fahrzeughalter nicht weniger Ärger eingehandelt.

Oder glaubst du ich hätte mildernde Umstände bekommen weil ich meinen toten Sohn auf einem Motorrad gesehen habe?
Das interessiert hier doch niemand, außer den Menschen die selbst Kinder durch Unfälle verloren haben.
Wer bei einem Unfall stirbt ist den Medien meist nur eine kurze Meldung wert. Und ebenso kurz interessiert sich die Öffentlichkeit dafür.

Dann vergessen dich irgendwann die Freunde und die entfernteren Verwandten.
Als Opa zu seinem achtzigsten Geburtstag freudig verkündete, dass zu seinem Ehrentag "alle Enkel gekommen sind" hatte ich Wasser in den Augen stehen und murmelte leise vor mich hin, dass das nicht stimmt, weil einer fehlt.

Eingebracht hat mir das eine Standpauke meines Bruder, ich solle mich zusammenreißen und doch dem alten Herrn seinen Festtag nicht vermiesen. Und außerdem würde sowieso der ganzen Verwandtschaft mein Verhalten auf den Geist gehen. Ich solle mich nicht so anstellen, andere Eltern hätten auch Kinder verloren und wären über deren Tod hinweg gekommen.
Ich habe ihn lange wortlos angesehen und sah ihn langsam vor meinen Augen sterben.

Wieder einer der fehlt.
Aber ich werde ihn nicht sehr vermissen wie dich.

Pass auf dich auf da wo du jetzt bist.

Ich dich "liebetiger"
Rolf
19.05.2004
Ein schöner Tag #: 165
Herrliches Wetter, strahlender Sonnenschein und nur ein leichter warmer Wind. Bestes Motorrad- und Cabriowetter. Früher wären wir sicher irgendwo durch den Odenwald gebraust oder hätten unsere Zeit auf einem Fußballplatz verspielt. Ein Tag, um mit der Seele in der Luft zu baumeln.

Viel Zeit habe ich mir mitgebracht. Viel Zeit um meinen Gedanken und Erinnerungen nachzuhängen und mich mit dir zu unterhalten.

Anfangs stehend, aber das gefällt mir nicht so gut, die Distanz zu dir ist mir zu groß. Wir standen uns früher auch nicht mit zwei Meter Entfernung gegenüber. Als die Beine nicht mehr wollen und mir auch das Kreuz weh tut, setze ich mich einfach auf die Kante von Brunos Grab. Ich denke er hat da nichts dagegen, auch wenn ich ihm den Rücken zukehre. Dass mich ein anderer Friedhofbesucher missbilligend ansieht, ist mir egal. Vielleicht bringe ich nächstes Mal einen Campingstuhl mit.
Ich seh dich lachen bei diesem Gedanken, denn du weißt genau dass ich da keine Skrupel hätte.

Auf dem Friedhof ist es still und die Erde auf deinem Grab riecht nach Sonne. Jemand hat meine Blumen, mein "Vergissdeinnicht" aus dem Topf genommen und auf dein Grab gepflanzt. Sie gedeihen gut und haben schon neue Blüten bekommen. Meine Kerzen stelle ich drum herum und zünde die Dochte an. Der leichte Wind bewegt die Flammen und bringt sie manchmal fast zum erlöschen. Aber eben immer nur fast. In einigen Tagen werden sich die Flammen bis auf den Grund hinuntergefressen haben und dann sanft erlöschen. Wenn der Wind sie nicht vorher ausbläst oder sie der Regen ertränkt.

Elton John fällt mir ein und sein Lied "Like a candle in the wind". Während ich in Gedanken nach dem Text suche, höre ich vom Dach der Einsegnungshalle einen Raben sein heiseres "Krah krah" über den Friedhof rufen. Ich suche ihn mit den Augen und sehe, dass er mich beobachtet. Das "Krah Krah" scheint offensichtlich mir gegolten zu haben. Wir starren uns einige Minuten lang an und Gedankenfetzen ziehen mir wie Nebelschwaden dabei durch den Kopf.
Dann gibt der Rabe auf und fliegt davon, über dem nahen Wald sehe ich ihn verschwinden.

Jetzt ist die Stille und Einsamkeit auf dem Friedhof noch stärker zu spüren, als vorher. Fast vermisse ich diesen schwarzen Totenvogel.

Am Himmel ziehen kleine Kumuluswolken in bizarren Formen ihre Bahn. Dazwischen die verwehte Kondensspur eines Flugzeuges mit einem silberglänzenden Pünktchen am Anfang.

"So ist das Leben", denke ich mir und spüre dieses vertraute Brennen im Rachen, "ein glänzender Anfang, gefolgt von einer geraden Linie, die mit zunehmender Länge und Zeitdauer verwischt und schließlich ganz verweht, noch bevor der Verursacher hinter dem Horizont verschwunden ist. So wie du verschwunden bist, von einer Minute auf die andere. Und weil die Erde eine Kugel ist, musst du irgendwann auf der anderen Seite wieder auftauchen."

Und so lange bleibe ich jetzt hier sitzen und starre in den Himmel.
Und wenn du wieder kommst, dann flieg ein paar Haken, damit ich dich besser erkennen kann.

Leb wohl und pass auf dich auf, da wo du jetzt bist.

Ich dich "liebetiger"

Rolf
13.05.2004
Es ist überstanden, aber es ist nicht vorbei. #: 164
Meist muss ich nicht auf den Kalender achten, denn eine innerer Uhr wirft die Unruhe an und bringt die Erinnerungen zurück.
Geburts- und Todestage – von allen Hinterbliebenen gefürchtet, herbeigesehnt, durchlebt, erlitten und überstanden.
Es beginnt mit unruhigem Schlaf, kürzer und flacher als sonst. Innere Unruhe kommt dazu, Fahrigkeit, Konzentrationsschwäche und Ziellosigkeit. Dann Verhaltensänderungen, plötzlich das Verlangen Briefe zu schreiben oder Liegengebliebenes zu erledigen, verbunden mit Änderung der Essgewohnheiten. Plötzliche Stimmungswechsel von umgänglich normal auf sarkastisch und fatalistisch über melancholisch bis depressiv.

Schweißausbrüche, Juckreiz, Kurzatmigkeit, Herzstechen, Schwindelgefühle und Übelkeit teils in Intervallen nacheinander, dann in kurzen Folgen und schließlich gleichzeitig.
Meist hilft kurzes Durchatmen, stehen bleiben, hinsetzen, anlehnen, Augen schließen, nach innen blicken und weinen.
Weinen und Besinnen.
Besinnen auf den Tag an dem es geschah. Auf den Tag an dem man sich zum ersten Mal gesehen hat. Neugierig, erwartungsvoll, froh, ja freudig weil etwas Neues begann. Weil etwas Aufregendes kam. Weil man nicht mehr allein war. Weil aus dem „Ich“ ein „Du“ und ein „Wir“ wurde.

Weinen über den Tag an dem es zu Ende war. Erinnern an den Tag als es geschah. An den Tag als man sich zum letzten Mal sah. Traurig, enttäuscht, müde, voller Schmerz weil etwas zu Ende gegangen war. Weil etwas Vertrautes, Geliebtes verschwand. Weil man alleine zurückblieb. Weil aus dem „Wir“ ein „Ich“ wurde und ein „WARUM“

Und weil man selbst keine Antwort findet auf dieses „Warum“ ist es gut zu wissen, dass man mit dieser Frage nicht alleine ist. Es ist gut zu wissen und zu spüren, dass diese Frage auch andere Menschen beschäftigt und ruhelos umtreibt. Gerade an solchen Tagen ist dieses Wissen wichtig, um sie lebbar zu machen bis es überstanden ist.

Aber es ist nicht vorbei.
Ingrid
10.05.2004
ich denke an dich #: 163
Ich denke heute besonders an dich und Ingo.

Anja
10.05.2004
Mitgefühl #: 162
Lieber Rolf,

ich bin mir nicht sicher, ob man einem Tag wie diesem überhaupt irgendetwas von anderen Menschen sehen und hören möchte, aber dennoch möchte ich Dir sagen, dass mich all das, was Du allein für Ingo auf dieser Seite geschrieben hast, mich sehr tief berührt und ich wünsche Dir für den heutigen Tag und für die restliche Zeit bis zum Wiedersehen mit Ingo ganz viel Kraft!

Liebe Grüße aus Köln!
Anja
Rolf
10.05.2004
Vergissdeinnicht #: 161
Am 10. Mai 2000 ist das Unfassbare geschehen und noch immer frage mich "Warum".
Warum ist das passiert? Warum du? Warum so früh? Warum so schnell? Warum?

Allein stehe ich an deinem Grab. Ich komme am liebsten alleine, die Nähe anderer Menschen kann ich hier nicht ertragen.
Die Luft ist kalt, es riecht nach Gewitter. Vier Kerzen kämpfen tapfer flackernd gegen den böigen Wind, der meine mitgebrachten Blumen zerzaust.
Ein kleiner Strauss "Vergissdeinnicht".
Dann kommt der Schmerz, kriecht brennend wie Galle die Speiseröhre empor, brennt sich durch Rachen und Hirn, bis das Wasser aus den Augen fließt.
Es ist still. So still als würde die Welt einen kleinen Moment deiner gedenken.

Ich starre auf den Boden, versuche durch die Erde zu dringen und sehe dich vor mir, tief unten in der Erde. Ich weiß noch ganz genau wie du aussiehst, ich habe es nicht vergessen.
Ganz deutlich sehe ich dein Gesicht, jede Einzelheit. Den Flaum am Kinn und die Narbe an der Oberlippe. Du hast die Augen geschlossen und die Unterlippe ist ein bisschen blutig, wie aufgebissen. Die Hände zusammengefaltet, dein Eishockeytrikot und die Mütze auf dem Schoß.

Du schaust mich an und schweigst, aber ich kann deine Gedanken sehen, spüre deren Kraft und Zärtlichkeit. Jetzt möchte ich nur noch meine Arme um dich legen und dir über die widerborstigen Haare streichen, um glücklich zu sein.
Mit geschlossenen Augen lasse ich mich in dieses warme Gefühl fallen und genieße es. Ganz nah bei dir. Zeitlos glücklich und weit fort bis die ersten Regentropfen mich zurück ins Jetzt holen.

Der Wind hat es geschafft alle Kerzen auszublasen. Es beginnt leicht zu regnen und über der nahen Ortschaft sammeln sich dunkle Gewitterwolken. Wenn ich nicht klatschnass werden will, muss ich mich beeilen. Ich knie‘ mich hin und zünde zwei, drei Streichhölzer verbrauchend, die Kerzen wieder an.
Noch ein hastiges "ich dich liebetiger" und ein zärtlicher Klaps gegen den Grabstein bevor ich vor den einsetzenden Regenschauern flüchte, die der Wind über den Friedhof treibt. Die schützende Geborgenheit des Autos erreiche ich gerade noch rechtzeitig, bevor der Himmel seine Pforten öffnet.

Es wird rasch dunkler und der Regen prasselt auf das Autodach. Ich habe den Kopf gegen die beschlagene Seitenscheibe gelegt, starre auf die schwach glimmende Skala des Autoradios und höre unser Lied:

Thank you for the days
Those endless days,
Those sacred days you gave me
I’m thinking of the days
I won’t forget a single day, believe me

I blessed the light
I blessed the light that lights on you believe me
And though you’re gone
You’re with me every single day believe me


Pass auf dich auf Tiger, wo immer du auch jetzt sein magst.

Ich dich "liebetiger"
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