Einen neuen Eintrag hinzufügen...
Karin
15.01.2005
Es muss weitergehen... #: 203
Diese Seite hat mich sehr betroffen gemacht.
Ich finde, es ist eine sehr schöne, liebevolle Art und Weise mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen. Besser, als auf den Friedhof zu gehen. Obwohl das für viele wichtig ist.
Ich habe 8 Jahre lang auf einer Onkologie gearbeitet. Ich bin sprachlos, wenn ich solch grosses Leid lesen muss, das dir widerfahren ist.
Ich habe irgendwann gekündigt, weil ich das Elend nicht mehr sehen konnte.
Seitdem bin ich auf keinem Friedhof mehr gewesen, auch auf keiner Beerdigung. Ich kann es nicht mehr.
Normalerweise fehlen mir nicht unbedingt die Worte. Heute schon.
Ich wünsche dir alles Gute, Rolf
Wenn ich sage, es geht weiter, dann kann ich auf deiner HP lesen, dass es so ist. Das gefällt mir an dir.
Ganz ehrlich gesagt, hat mir die Seite heute dermassen zugesetzt, sodass es mir gar nicht gut ging. Aber das ist nicht dein Problem, Rolf.
Zufällig wurde ich mit meinen eigenen Erfahrungen konfrontiert, aber da muss ich durch. Hab die Seite dann nochmal angeklickt, kann jetzt besser mit umgehen.
" Ich wünsche Dir alles Gute" hat mir ein sehr lieber Mensch in seinen letzten Worten, die an mich gerichtet waren, gesagt.
Diesen Satz möchte ich weitergeben, nicht an jeden, aber hier schon:
Gruss Karin
Sabine
05.01.2005
#: 202
Der Volksmund sagt, wenn ein Kind geboren wird, muss ein anderer gehen...! Bisher habe ich nur Nahestehende gehen sehen. Irgendwann kam ein Mann der der Meinung war, ich sei die Jenige, mit der er alt werden wolle. Ihm geantwortet, "Aber wir werden immer allein bleiben!" (Schon mit 16 machten Gynäkologen mich damit vertraut, dass nie eine Mama werd.)Bisher nur Verluste, meine Familie betrug noch genau 3 Mitglieder, aber es wurde geheiratet. Wir wollten nicht allein bleiben. Unausgesprochen aber dennoch in Angriff genommen Adoption. Es folgten nächtelange Gespräche über den "Sinn" der Elternschaft und die Uneigennützlichkeit - ein Kind den Weg in´s Leben zugeben. Alle sprachen uns das Bilderbuchpaar zu. Grad die Unneigennützlichkeit hinsichlich des Kinderwunsches, wir haben jedem Zweifler versucht zu erklären, man zieht ein Kind des Kindes wegen gross, nicht der Beziehung wegen. Wir wissen bis heut nicht warum, aber 2,5 Monate nach unserer Hochzeit wurde ich mit 32 Jahren schwanger. Meine betreuende Frauenärztin sagte mir kurz vor Schluss der Schwangerschaft, ".... und Sie haben erst im 6. Monat kapiert, was mit Ihnen geschieht. Man hat Ihre Ungläubigkeit genau bemerkt. Sie konnten sich nicht mal freuen, als ich Ihnen den Herzschlag des Kleinen auf dem Monitor gezeigt habe." Sie hatte Recht. Nach einer katastrophalen Schwangerschaft (wir mussten bis zum Letzten Tag immer etwas um den Wurm bangen) hatte ich nicht realisiert, dass bald mal ein kleiner, sabbernder, klugschnäbliger Wurm mich Mama nennen soll. Nach einer Mammutentbindung (6 Tage) hatten wir einen 47 cm kleinen Mann im Arm, der nichts mehr wollte als zu uns. Bald wussten wir warum. Er war ein Schrei/kolikkind. Wie typisch für diese Eltern hielten wir unser Kind für schwerkrank. Was natürlich blödsinn war. Dennoch hatte ich wieder das Gefühl, das hier ist alles nicht echt und wir werden ihn verlieren. Ich weiß nicht warum, aber dennoch beschäftige ich mich seit bekanntwerden der Schwangerschft mit jenen Eltern, die dieses Gück verloren haben. Als müsse ich mich mit dem negativsten, quatsch abartigsten Gedanken einer Mutter beschäftigen, damit er mich am Ende nicht überraschen kann. Ich weiß, dass es sicher schon fast krankhaft ist, aber leben wir nicht in einer krankhaften Zeit. Fakt ist aber, damit hole ich mich jedesmal zurück, mich durch diesen Gnom nicht sebstverwirklichen zu wollen, sondern jede Minute mit Ihm zugenießen, so wie er ist. Ich bin dabei auf Ihre Seite gestoßen und der Satz aus Ihrer Rubrik "Worte", unter "Der Anlass" UND DANACH LIEBEN SIE IHRE KINDER ANDERS, DENN VIELLEICHT HABEN SIE DANN VERSTANDEN, WIE SICH IHR LEBEN VERÄNDERT WENN SIE IHRE KINDER VERLIEREN. Genau die Worte waren es, die mir meine permanente Unruhe erklärt haben. Ich darf etwas besitzen, was für viele, viele, viele andere selbstverständlich ist. ICH HAB DIE NICHTSELBSTVERSTÄNDLICHKEIT VERSTANDEN. Bitte seien Sie nicht böse, wenn mein 1-2 Zeilen nicht genau zum Verlust von Ingo passen... aber noch keine ander HP hat genau dies ausdrücken können, wie Ihre Worte es geschafft haben. sollte ich Sie gekränkt haben.... dann haben meine worte nicht das ausgedrückt, was sie sollten und ich sage SORRY
Rolf
31.12.2004
Neujahrsgedanken #: 201
Wenn am Sylvesterabend die Glocken das neue Jahr einläuten, die Menschen gute Vorsätze fassen, Glückwünsche austauschen und sich in den Arm nehmen, dann wird es in vielen Familien Gedanken an Menschen geben, die nicht mehr dabei sein können.
Nicht nur hier in Deutschland ist das so. Überall fehlen Freunde, Kinder, Eltern, Verwandte und Bekannte, die es nicht bis zum 31.12.2004 geschafft haben.

Nicht immer findet der Tod so hohe Aufmerksamkeit wie bei der Naturkatastrophe in Asien. Die Medien überschlagen sich wie beim Skatspiel mit immer höheren Zahlen der Toten.
Aber es spielt für die Hinterbliebenen keine Rolle, ob es 90.000 oder 120.000 Leben sind, die gewaltsam beendet wurden. Denn die Berichterstattung kann niemals dem Schicksal eines einzelnen Menschen gerecht werden.
Und die Trauer ist so individuell wie der Tod, denn jeder stirbt seinen eigenen Tod, muss den Tod anderer Menschen erleben und mit deren Tod weiter leben.

Das Leben mit dem Tod und dem Verlust von geliebten Menschen beginnt erst, wenn sich das Interesse der Öffentlichkeit schon längst anderen „Sensationen“ zugewandt hat.
Dann bleiben die Hinterbliebenen in ihrer Trauer alleine. Diese Trauer ist still und einsam. Diese Trauer verändert die Trauernden, langsam und stetig. Ihr Leben verläuft anders, so als hätte es sie aus der Bahn geworfen oder aus der Kurve getragen.

Ich habe es zwar nie gewagt mich zu dir aufs Motorrad zu setzen, eher hätte ich Heuschrecken gegessen. Aber der Gedanke, meine Arme noch einmal um dich legen zu können und mich an dir festzuhalten und sei es nur für eine Spritztour um den Häuserblock, dieser Gedanke hat etwas wirklich Schönes an sich.

Also werde ich mich heute Abend mit einem Glas Wein ans Fenster setzen und die Flugzeuge vom nahen Frankfurter Flughafen beobachten. Vielleicht fliegen welche mit Hilfsgütern nach Asien, vielleicht fliegen auch welche bei dir vorbei.
Und allen Fliegern, egal wo sie auch immer hinfliegen, gebe ich an alle Menschen auf der Welt meine Wunsche für ein gutes neues Jahr mit.

Und wenn die Glocken das neue Jahr begrüßen, dann wünsche ich mir, nur für mich – einmal mit dir auf dem Motorrad um den Häuserblock fahren zu dürfen.

Pass auf dich auf.

Ich dich „liebetiger“
Rolf
26.12.2004
Dein Besuch #: 200
Danke für deinen Besuch.
Auch wenn es etwas gedauert hat, bis ich heute Nacht wach geworden bin. Es ist ein schönes Gefühl langsam aus dem Schlaf zu erwachen und zu spüren, dass du da bist. Aus dem anfänglichen Gefühl deiner Nähe wird nach wenigen Minuten Gewissheit. Du bist da und hast mich geweckt. Ich bin nicht von alleine aufgewacht, von einem Geräusch aus dem Schlaf geholt. Es ist die Stille, die von dir ausgeht und das leise Knacken und Rauschen in den alten Heizkörpern übertönt. Fast meine ich dich atmen zu hören.
„Komm jetzt“, spüre ich dich sagen, „komm jetzt und steh auf. Es ist Weihnachten und ich bin wegen dem Geschenk gekommen.“
„Ich habe kein Geschenk für dich“, muss ich lächeln „ich hab nicht damit gerechnet, dass du kommst.“
Ich spüre dein Drängen, deine für dich typische Ungeduld, wenn du etwas nicht erwarten konntest und stehe auf.
Du gehst langsam vor mir her durch die Wohnung.
Es ist die Wohnung, in der wir zusammen gelebt haben, die Wohnung aus der ich nach deinem Tod ausgezogen bin, weil ich es damals für eine gute Möglichkeit hielt mit meiner Trauer und dem Alleinsein fertig zu werden. Du weißt, es hat nicht viel genützt.
Wir gehen an deinem Zimmer vorbei und mein Blick fällt durch die offene Tür auf dein Bett.
Auf das zusammengeknäuelte Kopfkissen fällt wie immer das gedämpfte Licht der Straßenlaterne, wenn du vergessen hattest den Rollladen zu schließen.
Du gehst in die Küche und bleibst einen Moment vor dem Kühlschrank stehen.
„Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich dir deine Lieblingswurst gekauft“, geht mir durch den Sinn, aber du bist bereits weitergegangen und bleibst am Küchenschrank vor dem Fenster stehen. Du drehst mir den Rücken zu und einen Moment meine ich, im diffusen Licht des kommenden Tages deine vertraute Gestalt zu erkennen.
So standen wir schon einmal, ich kann mich an die Situation erinnern. Du hast aus dem Küchenfenster auf das Nachbarhaus gesehen und ein Salamibrot gegessen.
Es war ganz still in der Wohnung. Nur die alte Wanduhr hörte man ticken. Genauso wie jetzt.
Und in diese Stille hinein sagte ich damals leise: „Versprichst du mir etwas?“
„Was denn?“, hast du zurückgefragt, ohne dich umzudrehen.
„Lass mich niemals zu deiner Beerdigung gehen müssen. Lass mich niemals an deinem Grab stehen müssen“, hab ich gesagt.
Du hast dich damals langsam umgedreht, mich lange angesehen und dann gemeint: „Wie kommst du denn auf so was, red doch keinen Scheiß.“
Dann hast du einen Schritt auf mich zugemacht, hast den Arm um mich gelegt und mich zärtlich in den Schwitzkasten genommen. „Mach dir keine Sorgen“, hast du gesagt, „ich pass schon auf.“
Dann standen wir lange dicht beieinander und jeder hing seinen Gedanken nach.

So wie jetzt. Es ist schön dass du gekommen bist.
Damals habe ich irgendwann deine Hand abgeschüttelt und bin dann wortlos aus dem Zimmer gegangen, weil ich meinte irgendetwas Wichtiges erledigen zu müssen.
Heute könnte ich bis in alle Ewigkeit so stehen bleiben und deine Nähe spüren.

Irgendwann bist du gegangen und hast mich in meinen Gedanken und Erinnerungen zurückgelassen. Du bist so leise gegangen wie du gekommen bist. Ich konnte es am Flackern der Kerze neben deinem Bild erkennen und an der Kühle, die deine wärmende Nähe verdrängte.

Danke für dieses schöne Geschenk.
Danke für deinen Besuch.

Pass auf dich auf, da wo du hingegangen bist.

Ich dich „liebetiger“.
Rolf
22.12.2004
Weihnachten 2004 #: 199
Zum fünften Mal werde ich jetzt die Weihnachtsfeiertage ohne dich erleben.
Es ist schwer das Feste der Liebe zu feiern, wenn das Liebste nicht mehr dabei sein kann. Also werde ich, wie in den Jahren davor auch, versuchen diese Tage einfach nur zu überstehen. Dieses Jahr ist es einfacher, fallen doch die Feiertage genau mit einem gewöhnlichen Wochenende zusammen. Und auch die Stimmung bei Freunden, Bekannten und Verwandten ist getrübter als dies noch vor Jahresfrist der Fall war.
Besinnlich und ruhig werden die Weihnachtstage sein. Ohne Christbaum, ohne Geschenke und ohne dich. Die Qual für dich passende Geschenke zu finden, diese Qual gibt es nicht mehr. Auch deine überschäumende Freude und deine –trotz fortgeschrittenem Alter- immer noch kindliche Vorfreude und dein Herumalbern, das gibt es auch nicht mehr.
Also werde ich an dich denken und in Gedanken bei den Familien sein, die auch einen Engel zu früh an den Himmel abgeben mussten.

Und wenn ich ein Geschenk machen könnte, dann würde ich allen Eltern, die den Weihnachtsabend zusammen mit ihren Kindern erleben dürfen, die Erkenntnis über die Einmaligkeit ihrer Kinder schenken.
Sie sollten sie besonders an diesem Abend in den Arm nehmen und festhalten, als einen unvergesslichen Augenblick des Erlebens auf einem gemeinsamen Lebensweg, der so oft nur von kurzer Dauer sein darf.

Fröhliche Weihnachten und pass auf dich auf.

Ich dich „liebetiger“
Rolf
14.12.2004
Hauch im Wind #: 198
Affig kalt war es am letzten Samstag.
Kein Tag um lange draußen zu bleiben, ohne sich ernsthafte Erfrierungen zu holen.

Auf den Tag genau, vor vier Jahren hast du den Samstag ohne mich verbringen müssen.
Als ich in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen zwei Uhr morgens nach Hause gekommen bin, da lagst du vor dem Fernsehapparat auf dem Boden und hast ferngesehen.
„Du bist noch wach?“, hab ich dich gefragt, „warum bist du nicht ins Bett gegangen?“
Wie eine schläfrige Katze hast du dich langsam auf den Rücken gedreht und mir dabei zugesehen, wie ich auf dem Sofa sitzend meine Schuhe auszog.
„So halt“, hast du gesagt, „ich wollt auf dich warten.“
Danach hast du dich wieder auf den Bauch gedreht und in den Fernseher gestarrt.
Ich habe mich links neben dich gelegt und wollte wissen, was du dir da für ein Zeug im Fernsehen anguckst.
Du hat mit den Schultern gezuckt und gemeint: „Kein Ahnung, irgendwas halt.“
Dann hast du den Rücken gekrümmt, den Kopf gegen meine Schulter gedrückt und mich gestupst, deine übliche Aufforderung zum Rückenkraulen.
Ich habe dir Kopf, Nacken und Rücken gekrault, bis mir die Hand weh tat und mir deine ruhigen Atemzüge sagten, dass du eingeschlafen warst.

Jetzt schläft du schon seit vier Jahren, doch ich kann meinen Arm nicht mehr um dich legen, kann dir nicht mehr den Rücken kraulen und die Haare verstrubbeln.
Die eisige Kälte kriecht durch die Schuhsohlen und klettert langsam die Beine hoch. Ich habe die zu Fäusten geballten Hände tief in die Taschen meiner Jacke vergraben und den Kopf zwischen den hochgestellten Kragen gezogen.
Der Atem steht als weiße Wolke in der eisigen Luftüber mir und durch meinen Kopf ziehen Worte, die mir vor einigen Monaten an dieser Stelle eingefallen sind:

Oft stehe ich am Grabe dein und schaue auf dich nieder
die Kehle schmerzt und Wasser drückt von innen auf die Lider
Mein Herz erinnert schmerzlich sich, als ob es gestern wäre,
die Arme öffnen und umarmen dich, doch greifen sie in Leere.



Ein heftiger Atemzug stößt eine feuchtwarme Wolke verbrauchter Luft aus meinem halbgeöffnetem Mund.
Komm lass uns um die Wette atmen.
Erst ich, dann du.
Jetzt ich.
Und jetzt du.
Komm sei kein Frosch.
Jetzt du.
Komm mach schon.
Nur einmal. Nur ein kleines bisschen. Nur einmal hauchen. Nur ganz wenig.
Bitte.
Guck, nur so.
Einfach nur einmal „Huuuuuh“ machen.

Wieder zieht mein warmer Atem durch die eisige Luft über deinem Grab und verliert sich spurlos in der Kälte dieses Wintertages am 11. Dezember 2004.
Vor vier Jahren lagst du schlafend auf dem Teppich vor dem Fernsehapparat und ich konnte deinen Atem spüren.
Damals habe ich noch nicht gewusst wie schön das ist.
Jetzt werde ich noch ein bisschen auf dich warten.
So halt.

Ich dich „liebetiger“.
ingrid
01.12.2004
Geliebtes Kind #: 197
leise kommt die nacht
hab' an dich gedacht
sah dich draussen steh'n
wollte mit dir gehn

von hier fort
an jenen ort
wo du und ich
ewiglich
zusammen sind,
geliebtes Kind


Mit lieben Gedanken an Ingo,
mit lieben Gedanken an Maxi.
In Gedanken an Sascha, Timo, Sandra, Tim, Nils, Mark,
Christian, Jule, Manuel und die vielen anderen,
deren Väter, Mütter, Geschwister und Freunde
sie nie vergessen werden.
Rolf
01.12.2004
Einfach nur so #: 196
Hab gerade das Bedürfnis dir zu schreiben.
Weiß nicht warum das so ist, halt einfach nur so.
Vielleicht weil bald Weihnachten ist und ich die ersten Pakete mit Geschenken zur Post bringe, damit sie rechtzeitig zum Weihnachtsfest da sind. Wir werden Weihnachten so feiern wie immer, seit du nicht mehr da bist. Gar nicht! Wir ziehen uns zurück an diesem Fest der Freude, an dem es für uns nichts mehr zu lachen gibt.
Vielleicht ist der Grund, warum ich im Moment so oft an dich denken muss, dass ich meine CD’s endlich mal aufräume und sortiere. Dabei habe ich festgestellt, dass diverse CD’s nicht in den richtigen Hüllen sind, obwohl ICH ja immer großen Wert darauf gelegt habe. DU hast es damit nicht so genau genommen und in dem von dir damit angerichteten Chaos meist erstaunlicherweise den Überblick behalten.
Ist schon komisch, aber irgendwie fehlt mir das, dass ich mich über solche Kleinigkeiten nicht mehr aufregen darf. War es doch immer eine gute Gelegenheit dir meine pädagogischen Fähigkeiten zu demonstrieren und etwas den Vater und Erziehungsberechtigten heraushängen zu lassen, obwohl ich schon wusste, dass es dich herzlich wenig interessiert hat, ob die richtige CD in der richtigen Hülle war.
Bei den Videobändern habe ich Tage dazu gebraucht um sie wieder zurückzuspulen und in die richtigen Hüllen zu stecken. Heute bereue ich das. Es ist, als hätte ich damit ein Stück von dir verloren.
Nur den "Soldat Ryan" habe ich absichtlich so gelassen, wie die Kassette im Rekorder war.

Vielleicht kannst du an Weihnachten ja mal auf einen kurzen Sprung vorbeikommen und wir schauen uns zusammen das Video bis zum Ende an.

Mach’s gut und pass auf dich auf, da wo du jetzt bist.

Ich dich "liebetiger".
Rolf
21.11.2004
Totensonntag #: 195

Totensonntag

Steh frierend an deinem Grab,
klamme Finger um Blumen gekrallt,
flackernde Gedanken,
wie Kerzenlicht im eisigen Wind,
zerren Erinnerungen zum Himmel.

So grau und kalt, seit deine Sonne fehlt.
Michael Heidenkummer
17.11.2004
ich liebe dich #: 194
Lass niemals einen Engel allein!
Das beste was ich dir schenken kann ist Zeit!
Rolf
11.11.2004
Der erste Schnee #: 193
Heute Nacht hat es geschneit.
Schon gestern sah es den ganzen Tag nach Schnee aus und als es dann am Abend Zeit ist die Rollläden zu schließen, da treiben die ersten Schneeflocken durch das gelbe Licht der Laterne vor dem Haus. Ich bleibe einige Minuten am Fenster stehen und sehe gedankenverloren dem Spiel der fallenden Flocken zu, die in unregelmäßigen Bahnen durch das Licht torkeln.
Manche verschwinden aus meinem Blickfeld im Dunkel der abendlichen Weges und manche bleiben auf den Blättern des Strauches liegen, der sich noch nicht dazu entschließen konnte sein Laubwerk vollständig abzuwerfen und den nahenden Winter zu akzeptieren.
Du und ich, wir standen oft so am Fenster, sahen hinaus und unterbrachen von Zeit zu Zeit die Stille durch ausgesprochene Gedanken ohne eine Antwort zu erwarten. Es fällt mir leicht, nun ohne dich am Fenster zu stehen, ohne deine Nähe zu spüren und ohne deinen leisen Atem zu hören, denn du bist mir in diesen Momenten der Ruhe näher als im umtriebigen Getöse des vergehenden Tages. Ein schönes warmes Gefühl der vertrauten Nähe, ein leichtes Brennen in der Kehle und ein wenig salzige Feuchtigkeit in den Augenwinkeln ist aus dir geworden. Als würde eine Schneeflocke die Haut berühren, dort kurz zu verweilen und still zu sterben um als Wassertropfen und gefühlte Kälte weiter zu existieren.

Ich starre hinunter auf den Weg, auf den Strauch, der sich vom bronzefarbenen Licht der Straßenlaterne bestrahlen lässt und sehe dich dort unten stehen. Du schaust zu mir herauf, stumm, bewegungslos, als würdest du auf etwas warten.
In mir spüre ich das Verlangen, das Fenster aufzureißen und "komm rauf" hinunter zu rufen.
Doch statt dessen bleibe ich stehen und genieße die kurze Zeit, die dir und mir bleiben, um Zwiesprache zu nehmen. Ich sehe was du denkst, denn es sind auch meine Gedanken. Gedanken, die der leiseste Ton, die kleinste Störung, ein plötzliches Licht, das Schlagen einer Tür oder nahende Schritte sofort zerstören würden. Wir starren uns an, hoffen dass uns genügend Zeit bleibt und rasen durch unsere gemeinsame Vergangenheit.
"Weißt du noch?"
"Ja, ich weiß noch, ich habe es nicht vergessen, sowas kann man nicht vergessen. Wir sind weit gegangen, wir zwei. Warum wir nicht weitergehen durften, das habe ich bis heute nicht verstanden. Geh noch nicht - bitte. Ich spüre deine Unruhe, deine Scheu, spüre, dass ich dich nicht lange halten kann. Es ist nur ein kurzer, rascher Besuch. Ein kurzes Hallo, mehr wird uns nicht gegönnt. Gib mir noch einmal dein Lächeln, dieses Lächeln, das mir so furchtbar fehlt und wenn es sein muss, dann geh halt. Ich kann dich nicht halten."
Dein Gesicht verschwimmt langsam im Schatten der Blätter und der salzigen Nässe meiner Augen. Einzelne Schneeflocken treiben durch das Licht der Laterne und verschwinden im Dunkel des leeren Weges, während meine Augen verzweifelt nach dir suchen um noch einen letzten Blick zu erhaschen.
Als ich es nicht mehr ertragen kann, zerre ich am Gurt des wie immer klemmenden Rollladens, der sich rasselnd schließt und sein "Gute Nacht" in die Dunkelheit der umliegenden Häuser brüllt.
Gute Nacht und pass auf dich auf.
Wohin immer du auch jetzt verschwunden bist.
Ich dich "liebetiger"
Rolf
26.10.2004
Zehn Sekunden #: 192
Heute Nacht bin ich mit dir gestorben.
Es waren die letzten 10 Sekunden deines Lebens, die ich in stundenlangem Halbschlaf wie in Zeitlupe erlebt, durchlebt und durchlitten habe.
Immer wieder die gleichen Sequenzen, immer wieder die gleichen Gefühle, immer wieder die gleichen unbeantworteten Fragen, immer wieder die gleiche Hilflosigkeit. Daneben zu stehen und hilflos zusehen zu müssen, wie du deinen Abschied von dieser Welt nimmst.
Und immer wieder am Ende die Gewissheit, dich gehen lassen zu müssen. Dich nicht halten zu können, Dich gehen zu sehen und zu wissen, dass es für immer ist.
Und doch den Traum immer wieder von vorne zu beginnen, in der immer wieder neuen Hoffnung auf ein anderes Ende.

Wie aus der Sicht eines Vogels sehe ich dich über die Landstraße fahren und der Kreuzung nähern, an der in wenigen Sekunden dein Leben zu Ende gehen wird. Du kannst den Lastwagen schon sehen, der dir entgegen kommt und sich auf der etwas ansteigenden Straße schwer tut mit seiner Last. Niemand da außer dir und dem Lastwagen. Ihr erreicht die Kreuzung gleichzeitig. Als du erkennst, dass er dir die Vorfahrt nimmt und vor dir abbiegt, ist es schon zu spät. Du hast die Gefahr noch erkannt, du hast den Schrecken noch gespürt, deine Nerven haben reagiert, doch es war umsonst. Eine zwei Meter lange Bremsspur wird die Polizei später messen.
Dann bist du gegen die Front des Lastwagens geprallt.

Ich sehe das Entsetzen in deinen Augen, sehe das Verkrampfen deiner Muskeln, spüre den Schmerz durch deinen Körper rasen als die Knochen unter der Wucht des Aufpralls brechen. Ich höre den Knall, das Knirschen von Blech und das Splittern von Glas.

Dann ist es plötzlich totenstill.
Eine unnatürliche, leere Stille, die nach kurzer Zeit vom leisen Knistern des zerrissenen Auspuffs und von der Monotonie der auf dich herabtropfenden heißen Kühlflüssigkeit unterbrochen wird.
Ein leises Stöhnen öffnet deine Lippen, du bist noch da, begreifst noch das Geschehene, dann erlöst dich die Gnade der Ohnmacht von deinen Gedanken.

Und ich stehe neben dir, sehe dir zu und versuche zu verstehen was passiert ist.
Ich versuche zu verstehen, warum es ausgerechnet dir passiert.
Ich versuche zu verstehen, was jetzt mit dir geschieht, was jetzt werden wird.
Und weil ich es nicht verstehe, nicht verstehen kann und auch nicht will, lasse ich den Film zurückspulen, bin wieder Vogel und sehe dich über die Landstraße fahren .... und hoffe auf ein anderes Ende.

Als du gegangen bist, hast du deine Seele mitgenommen, denn sie haben sie bei der Obduktion nicht gefunden.
Das hast du gut gemacht.
Die Ärzte hätten nicht gewusst was sie mit ihr machen sollen.

Pass auf dich auf, wo du jetzt bist.
Ich dich "liebetiger".
Christian
14.10.2004
Ein stiller Gruß #: 191
Ich möchte nicht von dieser Seite gehen ohne Dir ins Gästebuch zu schreiben.
Wir wissen beide,dass der weltliche Schmerz nichts ist gegen den Schmerz den man leben muss,wenn man sein Kind verloren hat.
Eine stiller Gruss und alle Kraft dieser Welt wünscht Dir,
Chris mit Marco im Herzen

http://www.Shovelchris.de
Petra
02.10.2004
Sehnsucht #: 190
Lieber Rolf,
...auch ich bin umgezogen, habe Saschas Zuhause zurückgelassen und als ich das letztemal in seinem Zimmer war und seine Fußabdrücke an der Tapete gesehen habe, habe ich mir von ganzen Herzen gewünscht eine Bombe möge einschlagen und mich unter den Trümmern verschütten.
Was ist nur nach dem Tod unserer Kinder aus uns geworden, hört denn diese verdammte Sehnsucht nie auf und warum können wir nicht einfach vergessen.
Was wäre das Leben schön wenn sie noch da wären.
Sei ganz lieb gegrüßt
Petra
http://www.traenental.de
Rolf
20.09.2004
Offenes Fenster #: 189
Eigentlich ist der Tag noch nicht zu Ende, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass es das jetzt für heute gewesen ist.
Es war kein Tag, den man sich merken oder an den man sich zurück erinnern muss.
Jetzt sitze ich im Büro, sehe wie immer am Computer flüchtig meine elektronische Post durch und schaue mal auf den Bildschirm, mal aus dem Fenster, an dem ein großes Insekt mit vielen und langen Beinen versucht durch die geschlossene Scheibe ins Zimmer zu kommen.

Vermutlich sucht es ein geschütztes Plätzchen zu finden, bevor das heraufziehende Gewitter, dessen dunkelgraublauen regenschweren Wolken sich am Himmel zusammenrotten, sein Leben bedroht.
"Was denkt sich dieses Insekt jetzt", geht mir durch den Kopf. "Hat es Angst? Fürchtet es um sein Leben? Was ist das für ein Insekt? Wo kommen Insekten überhaupt her? Ist es ein Vaterinsekt auf dem Weg zur Arbeit oder ein Mutterinsekt das auf dem Heimweg vom Gewitter überrascht wurde? Oder ist es noch ein Kindinsekt, das sich verirrt hat und den Weg nach Hause nicht findet? Kann mich das Insekt sehen? Weiß es dass ich da bin? Weiß es wer ich bin? Soll ich jetzt das Fenster öffnen und Schicksal spielen oder geht mich das nichts an?"

Am Horizont vollzieht sich ein schaurig-schönes Schauspiel. Gedankenverloren starre ich auf die Wolken, die der zunehmende Wind antreibt. Heftiges Wetterleuchten am Himmel schleudert wilde Schattengebilde durch das sterile Leuchten des Computerbildschirms an die Wände. Ein grummelndes Geräusch ist zu hören, als hätte sich die nahe liegende Großstadt einen Frosch aus dem gefräßigen Hals geräuspert.


Das wenige verbliebene Licht des gehenden Tages hat sich hinter die Wolken zurückgezogen. Schattenspielern gleich ziehen nun die Wolken in sich immer schneller verändernden Formen und Figuren an mir vorbei.
Wie ein alter auf Celluloid gebannter Schwarzweißfilm, mit Kratzern, Lichtblitzen, braungelben Flecken und undefinierbaren Rumpelgeräuschen läuft die herannahende Bedrohung durch das Gewitter vor mir ab. In der Hauptrolle das ums Überleben kämpfende Insekt an meiner Fensterscheibe.

Wer bin ich?
Bin ich Regisseur?
Bin ich Kameramann?
Oder Schauspieler?
Oder Zuschauer?
Was mach ich hier?

Plötzlich tritt ein Effekt ein, der in alten Filmen die Räder an den Postkutschen rückwärts laufen lässt.
Bei den Speichenrädern der Postkutschen kann ich das Phänomen erklären, aber bei den Gewitterwolken bin ich etwas ratlos.

Ich sehe die Drehbewegung der Erde.
Ich bewege mich mit der Erde und der Himmel bleibt stehen.
Ich bin wie das Insekt draußen an der Fensterscheibe.
Kann mich jemand sehen?
Weiß jemand dass ich da bin?
Weiß jemand wer ich bin?
Wird mir jemand das Fenster öffnen, wenn mein Leben bedroht ist?

Abrupt stehe ich auf und reiße das Fenster auf.
Durch den entstehenden Luftzug wird das Insekt ins Zimmer gesaugt und taumelt gegen den hellerleuchteten Bildschirm, wo es -wie mir scheint- erschöpft und keuchend sitzen bleibt.

"Da hast du aber noch mal Schwein gehabt, alter Junge", sage ich laut.

Draußen reiten die Wolken auf dem Sturm und heftige Böen fetzen gischtartige Wasserkaskaden durch die Büsche. Ich muss viel Kraft aufwenden um das Fenster wieder zu schließen.
Das war knapp.

Pass auf dich auf Tiger, es kommt es ein Unwetter.
Ich weiß nicht wo du jetzt bist, aber ich hoffe es hat dir jemand das Fenster aufgemacht und du hast ein gutes Plätzchen gefunden.

Ich dich "liebetiger".

Patricia
13.09.2004
so nah dabei... #: 187
Ich bin seit ungefähr einem Jahr Besucherin auf Ingos Website und habe immer mehr das Gefühl, an seinem LEBEN teilzuhaben. Die schönen und sehr oft auch sehr traurigen Geschickten, lassen beim Leser den Eindruck entstehen, dabei zu sein. Vielen Dank dafür.

Auf der anderen Seite kommt oft das Gefühl von Machtlosigkeit, Wut und Trauer auf, dass ein junger Mann (mit so schönen Augen...), der sein ganzes Leben noch vor sich hatte, sterben musste. Es ist ungerecht.

Einfach idiotisch, was ich da zusammengeschrieben habe. Sorry! Aber ich versuche auszudrücken, wie sehr ich erahnen kann, was Ingo für ein toller Mensch war. Und dass ich Sie in Ihrem Leid verstehe. Dass mich Ihre Korrespondenz mit Ingo anrührt. Dass Ingo hier LEBT. Das haben Sie superschön gemacht.

Merci liebe Grüße
Patricia
Rolf
28.08.2004
Golden Goal #: 186
Hab geträumt von dir heut Nacht.
Ist mir erst wieder eingefallen, als ich unter der Dusche stand und die Nadelstiche des heißen Wassers mich langsam zurück in die Jetztzeit holten. So eine Dusche am Morgen, ist schon etwas Feines.

Wir haben Fußball gespielt, heute Nacht, irgendwo auf einer Wiese. Ich weiß nicht wo das war, da war nur diese Wiese und nichts drum herum. Nur Gras, überall Gras und zwei Tore. Du und ich wir haben zusammen in einer Mannschaft gespielt. Du wie immer vorne im Sturm, ganz links als Außenstürmer und ich hinten in der Mitte als Libero, Ausputzer und als letzte Notbremse wenn die Gegner mal bis vor unser Tor kamen. Du weißt was sich meine, meine Spieltechnik in dieser Beziehung war schon immer berühmt-berüchtigt. Hart, aber heftig. Von "Alter Hacker" bis "faule Sau" reichten meine Ehrentitel.

Es war ein gutes Spiel, es ging hin und her. Wir hatten viel Spaß und wenn ich den Ball nach vorne schlug dann meist nach links, wo du an der Außenlinie gelauert hast. Wenn sich der Rechtsaußen beschwert hat, habe ich immer gedeutet, dass er eben weiter vorne stehen müsse und nicht immer hinter der Mittelfeldlinie.

Ich habe dich beobachtet, wie du mit dem Ball gelaufen bist und deine Gegner ausgespielt hast, die immer wieder auf deine Tricks hereingefallen sind. Ich sah dich schwitzen, kämpfen, fluchen und schimpfen wenn es nicht so lief wie du dir das vorgestellt hast. Und ich sah dich lachen und jubeln, wenn du den Ball über die gegnerische Torlinie gebracht hattest. Deine Jubelläufe waren einmalig, wahre choreographische Kunstwerke. Fast schöner wie das Tor selbst. Ich kenne niemand, der sich so wie du über ein geschossenes Tor freuen konnte.


Dann muss ich wohl einige Zeit unaufmerksam gewesen sein, oder ich habe einen Teil meines Traumes vergessen.
Ich weiß nicht, ob die Mannschaften neu eingeteilt wurden oder was passiert war. Erinnern kann ich mich nur daran, dass du plötzlich mit dem Ball auf mich zukamst, die anderen Spieler alle erwartungsvoll im Halbkreis um uns herumstanden und ich der letzte Mann vor dem leeren Tor war. Der "alte Hacker" gegen seinen eigenen Sohn.

Du hast mir keine Chance gelassen, mich gnadenlos vorgeführt und ausgetrickst, um mir dann den Ball durch die Beine in Tor zu spielen.
"Das verzeih ich dir nie", habe ich dir wütend nachgerufen, als du jubelnd und mit hochgerissen Armen an mir vorbei zu dem hinter die Torlinie kullernden Ball gelaufen bist.
Du bist noch ein paar Schritte gelaufen, dann stehen geblieben und hast dich langsam zu mir umgedreht. Lange Zeit hast du nicht gesprochen. Du standst nur da, hast mich angesehen und schienst zu überlegen. Es war totenstill geworden auf dem Platz.

"Das musst du auch nicht", hast du gesagt, dich gebückt, den Ball genommen und bist gegangen. Die anderen Spieler haben mich angestarrt und ich wich ihrem Blick aus.
Ein schlechter Verlierer.

Unter der Dusche ist mir das heute wieder eingefallen, während ich mir das heiße Wasser auf den Schädel trommeln ließ und zwischen den vor das Gesicht gehaltenen Händen blubbernde Geräusche erzeugte.
Ich sah dich mit dem Ball in der Hand im Tor stehen, hörte deine Worte und das heiße Wasser spülte meine Tränen in den Abfluss.

Ich hab das doch nicht so gemeint.
Pass auf dich auf, da wo du jetzt bist.

Ich dich "liebetiger"
Verena
21.08.2004
#: 185
Hallo,
es ist furchtbar, das solche Dinge überhaupt geschehen, es ist schön, das es Menschen gibt, die ihren Lieben eine solche schöne Erinnerung bereiten. Ich habe vor fast 11 Jahren meinen Vater durch einen tragischen Krebstod verloren, der Schmerz ist in all den Jahren nur gelindert, heilen wird er nie. Im November 1998 und im April 1999 habe ich zwei Kinder während der Schwangerschaft verloren..., auch hier ist der Schmerz jeden Tag allgegenwärtig. Man lernt damit zu leben, aber es tut jeden Tag wieder sehr weh. Irgendwann sehen wir uns alle wieder, bis dahin ist es noch ein schwerer Weg, aber es tröstet, zu wissen, das es dort in der Ewigkeit Menschen gibt, die wir wiedersehen und die auf uns warten. Ganz viel Kraft weiterhin auf diesem Weg den wir noch gehen müssen wünscht Verena aus Hamburg mit Sternchen und Engelchen, sowie Papa im Herzen
Ina Weinhold
19.08.2004
Eine stille Umarmung #: 184
Ich bin jetzt schon eine lange Zeit auf eurer Seite zu Gast. So vieles von euren Worten spricht mir so aus dem Herzen. Euer LIEBETIGER ist ein wunderschöner, bedeutsamer, junger Mann. Eure Worte sind liebevolle, einfühlsame und traurige Wahrheit über das, was uns Eltern so schmerzt. Ich wünsche euch aus tiefstem Herzen die Kraft, die Zeit zu leben, bis ihr wieder bei eurem LIEBETIGER sein könnt.

Ina mit Sandra im Herzen (http://www.sandra-weinhold.de)
Carola
17.08.2004
hmmm #: 183
Hallo,
ich finde es sehr schön, so an einen geliebten Menschen zu erinnern. Es bringt zwar nicht zurück, aber er bleibt so doch mehr bei uns.
Ich habe letztes Jahr auch einen Menschen verloren und weiß wie schwer es ist loszulassen und weiter zu leben...

Lieben Gruß und viel Kraft,
Carola
http://kein-kommentar.de.vu
Einträge: 399
Seite: 1 << 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20