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Ulli
13.07.2005
\ #: 223
Gloomy Sunday.....Jörg, mein lieber Freund und Begleiter eines Großteils meines Lebens. Heute, auf den Tag genau, sind es nun schon zwei Jahre her. Zwei Jahre die mir vorkommen wie zwei Stunden, zwei Minuten, zwei Sekunden. Wer ahnt schon wirklich wie lange zwei Sekunden sein können.
Ich frage mich täglich warum Dein Schutzengel versagt hatte und meiner um so stärker war. Vielleicht war er auch nur unachtsam; zwei Sekunden? Vielleicht dachte er aber auch, dass meiner um so mehr Unterstützung brauchte? Wer weiß das schon?!
Zu spät, ich konnte Dich nicht beschützen, nicht mehr zurückholen oder gar wecken....es war zu spät. Vorwürfe \"warum bin nicht ICH vorgefahren?\", Schuld \"warum Du?\", Trauer und immer wieder Tränen \"warum\"....

Ich habe Dir so viel zu verdanken, ich hätte Dir noch so viel zu sagen und ich vermisse Dich so sehr. Du wirst für immer in meinem Herzen, an einem ganz besonderen Platz, Dein zu Hause haben.

Deine Freundin Ulli <für immer>

Lieber Rolf,
ich war schon einige Male auf Deiner Seite, habe mich aber erst jetzt herangetraut, meine Gedanken und Erfahrungen, auf meine Weise, nieder zu schreiben.
Hab vielen lieben Dank dafür.
Martina
24.05.2005
#: 222
Lieber Rolf,

gerade habe ich "liebetiger" zu Ende gelesen. Ich konnte es fast nicht aus der Hand legen. Ich glaube dein Ingo ist sehr stolz auf dich, mit diesem Buch hast du ihn unvergesslich gemacht. Ich konnte mir euch beide beim Lesen richtig vorstellen, habe euch vor meinem inneren Auge gesehen. Und ich glaube das ist es was alle Verwaisten Eltern möchten, dass ihre Kinder nicht vergessen werden. Ich wünsche dir viel Kraft.
http://www.veisth.de
Tamina
24.05.2005
Spuren im Sand #: 221
Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
rstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich,
daß in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er: „Mein liebes Kind,
ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort, wo du nur
eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“


Rolf
10.05.2005
Weißt du ... #: 220
Ein Lied pfeift und summt sich mir seit Tagen von den Lippen.
Erst unbewusst, schon am frühen Morgen, dann bewusst mit Variation der Melodie gepfiffen, dann mit Worten und halben Sätzen gesummt und jetzt in Worten gesprochen:

Weißt du wieviel Sternlein stehen
an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du wieviel Wolken ziehen
weit hinüber alle Welt?
Gott, der Herr, hat sie gezählet,
daß ihm auch nicht eines fehlet,
an der ganzen großen Zahl,
an der ganzen großen Zahl.


Gott hat so viele Sterne,
ich hatte nur einen.
Auf den Tag genau vor fünf Jahren ist dein Licht plötzlich erloschen.

Pass auf dich auf, besonders heute.
Weißt du, ich dich "liebetiger".
Petra
10.05.2005
..in Gedanken bei Euch.. #: 219
Lieber Ingo,
Lieber Rolf,
...für den heutigen Tag..und überhaupt..
Alle Kraft der Welt
Seid beide ganz lieb umarmt
Petra
http://www.traenental.de
Conny L.
10.05.2005
Mitfühlen #: 218
Liebe Eltern von Ingo,
wenn ich eure schöne Homepage füt euren Sohn so ansehe, muß ich weinen. Im letzten Jahr, am 3. September, habe ich meinen Sohn Christian auch bei einem Motorradunfall verloren, er war 25 Jahre alt. Ihr vermißt Ingo nun schon seit 5 Jahren und seid mir so ein Stück voraus. Hoffentlich ist der Tag heute nicht zu schlimm für euch! Liebe Grüße Conny
Max
11.04.2005
...tränen in den augen #: 217
zufällig schau ich mich um und finde diese seite, ich selbst junger begeisterter motorradfahrer mache halt um zu sehen, was das hier ist....
ich sehe einen Jungen, einen Jungen, der ich selbst sein könnte, jung, dynamisch, sportlich und begeisterter 2rad lenker....

mir kullern tränen von den Augen als ich lese, welches Schicksal diesem jungen Mann ereilte... und ich denke nun stumm an diesen Mann, der das Motorradfahren so liebte!

Und bei jedem Motorradgruß, werde ich an Ingo denken!
Den ich weiß, wir grüßen uns weil wir selbiges fühlen, weil wir selbiges genießen....
Papa
09.04.2005
Määnheim Eagles #: 216
Die „Määnheim Eagles“ spielen am Sonntag gegen die Frankfurt Lions um den Einzug ins Finale der DEL-Playoffs 2005.

Seit du nicht mehr da bist, gehe ich nicht mehr zu den Spielen der Adler.
Ich kann es nicht mehr.
Zu viele Erinnerungen, zu viele Emotionen, zu viel Freude, zu viel Schmerz.
Du weißt schon. Wir beide im Stadion am Friedrichspark. Stehen, frieren, schubsen, drängeln, schieben, drücken, schreien, fluchen, singen, weinen, diskutieren, argumentieren, streiten, vertragen, schimpfen, jubeln, tanzen, umarmen, ein Wechselbad der Gefühle inmitten einer gigantischen Geräuschkulissen von 8000 Menschen im Duft von Glühwein, Bratwurst und Pommes.

Hingehen zu den Spielen werden wir beide nicht mehr.
Nicht mehr zusammen und auch nicht mehr alleine.

Aber Daumen drücken werden wir noch.
Drück feste, damit die Adler ihr Spiel am Sonntag gewinnen.
Und pass auf dich auf.

Ich dich „liebetiger“
Norbert
24.03.2005
#: 215
Ohne dich
ist in meinem Leben
alles halb so leicht

Nur mein schweres Herz
ist doppelt so schwer



Ein stiller Gruß von - Norbert
Rolf
24.03.2005
Zufall? #: 214
Es gibt Dinge im Leben, die kann man ergreifen, begreifen und verstehen.
Das geht verhältnismäßig einfach und man macht das meist ohne lange darüber nachzudenken.
Doch dann gibt es Dinge, die kann man weder ergreifen noch begreifen und verstehen kann man sie schon gar nicht. Nicht bevor man lange darüber nachgedacht hat. Und selbst dann ist es nicht sicher, ob es gelingt eine begreifbare und den Verstand zufriedenstellende Erklärung zu finden.
Wir verkleinern solche Dinge dadurch, dass wie sie als Glück, Pech, Zufall oder Schicksal bezeichnen. Man hat eben Glück gehabt oder ist vom Pech verfolgt. Und auch wie der Zufall so spielt und das Schicksal zuschlägt, hat sicher auch schon jeder mal, vielleicht sogar am eigenen Körper, erlebt.

Solche Dinge sind meist auch noch ziemlich ungerecht verteilt.
Wie sonst ist zu erklären, dass manche Menschen vom Glück verfolgt sind, während auf andere das Schicksal einprügelt.
Mit unserer Geburt betreten wir diese Welt mit einer kindlichen Reinheit und sind danach dem Trommelfeuer des Lebens ausgesetzt. Und das treibt uns mit Schlagen, Schmusen, Kratzen, Küssen, Streicheln, Schneiden, Reißen und Stechen vor sich her, bis zu unserem sicheren Ende.
Nur die Zeit, die uns dazwischen bleibt, ist individuell und wir versuchen sie nach unseren Vorstellungen zu gestalten. Oder ist sie bereits gestaltet, wenn wir diese Welt betreten?
Ich weiß es nicht, aber ich denke, wenn man zu lange darüber sinniert, könnte man den Verstand verlieren.

Doch seit einigen Wochen sinniere ich über etwas nach, das vor meiner Nase in meinem Leben geschehen ist und mich, seit dem ich es weiß, beschäftigt.

Ich wurde Anfang diesen Jahres von der Personalabteilung aufgefordert den Nachweis zu erbringen, dass ich nicht kinderlos bin. Grund war eine Gesetzesänderung, die Menschen ohne Kinder höhere Beiträgen zur Pflegeversicherung abverlangte.
Nun stand ich vor der Frage, wie weise ich nach, dass ich nicht kinderlos bin, auch wenn auf meiner Lohnsteuerkarte keine Kinder eingetragen sind. Du kannst es ja nicht mehr bezeugen, sonst hätte ich dich als Beweis mit zur Personalabteilung genommen.
Also lag es nahe es mit einem amtlichen Dokument zu versuchen und ich kramte aus dem Ordner mit den alten Familienunterlagen das Familienbuch heraus. Die aufgeklappte Seite mit deiner Geburtsurkunde legte ich auf den Fotokopierer und hielt das Buch fest, während der Scanner mit gleißendem Licht die Seiten abtastete. Die Augen hatte ich halb geschlossen und beobachtete, wie sich langsam die Kopie aus dem Gerät ins Freie schob.
Dabei fiel mein Blick auf etwas, was mich wie ein Stich durchfuhr.
Mir wurde ganz schlecht und meine Hände begannen zu zittern, denn aus dem Gerät schob sich nicht deine Geburturkunde, sondern die Bescheinigung über deine Taufe.
Und auf dieser Taufbescheinigung stand, dass du am 10. Mai 1981 getauft wurdest.

Schlagartig war alles wieder da.
Die Erinnerungen an dich, an die Zeit mit dir, an unsere Leben und deinen plötzlichen, schrecklichen Tod, der dies alles beendete.
Gestorben bist du am 10. Mai 2000, auf den Tag genau 19 Jahre nachdem du getauft wurdest.
Ich habe das all die Jahre nicht gewusst.

Nun bin ich kein religiöser Mensch und mit dem lieben Gott hatte ich noch nie viel am Hut, aber kann das wirklich nur ein Zufall sein?
Irgendwann wirst du mir das erklären müssen.

Wo immer du auch jetzt sein magst, pass auf dich auf.

Ich dich „liebetiger“.
Patricia
23.03.2005
Gedanken über Ingo #: 213
Unfair... ungerecht... warum...??? So schreit es in einem, wenn man diese Seiten liest. Überlege oft, was Ingo jetzt hier in seinem Erdenleben machen würde. Er wäre sicher schwer verliebt. Introvertierte Menschen, wie Ingo wohl offensichtlich einer ist, leben und lieben intensiver, verantwortungsvoller. Deshalb bin ich sicher, dass Ingo auch immer gut auf sich aufpasst. Schon deshalb, weil es ein Wunsch seines Vaters ist und er diesen liebt. Er wird es nicht offen zugeben, wird unwirsch den Kopf wegdrehen, damit niemand sieht, dass er ein wenig verlegen ist. Aber es ist so. Er hat sicher auch bei seiner letzten Fahrt auf sich aufgepasst. Nur ein Anderer hat das nicht getan. Wie oft sage ich meiner Tochter "pass' auf Dich auf"... oft mit dem Nachsatz "Du bist nicht allein auf der Straße". Seit ich auf diesen Seiten lese, hat der Satz für mich eine andere Bedeutung bekommen. Wünsche mir von ganzem Herzen, dass Ingo auf seiner letzten Fahrt alleine auf der Straße gewesen wäre. Dann wüsste ich zwar nichts über ihn, hätte ihn nicht "kennen gelernt", aber um diesen Preis hätte ich das sowieso nicht gewollt. Werde ab und zu wieder nach Ingo sehen. Bis dahin...
silvia
22.03.2005
Die Liebe ist stärker als der Tod! #: 212
Diesen Eintrag widme ich eine alten Freund der zu früh von uns gegengen ist!

Die Liebe ist stärker als der Tod!

Dein Liebes Herz hat aufgehört zu schlagen,und wollte doch so gerne bei uns sein.
Gott hilf uns ,diesen schmerz zu tragen,denn ohne dich wird manches anders sein.

Leben heißt bereit sein ,
irgendwann zu sterben,
Lieben heißt bereit zu sein ,
irgendwann Abschied zu nehmen,

Nicht Trauern wollen wir ,dass wir ihn verloren haben sondern dankbar sein,dass wir ihn gehabt haben.
Das letzte heißt nicht Tod,sondern Auferstehung.Und am Ende nicht verlust sondern ewige Vollendung!

Aus unserem Leben bist du gegengen,viel zu früh ,in unserem Herzen bleibst du!
Ein Herz steht still,wenn Gott es will.
Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens,Gedanken ,Bilder,Augenblicke und Gefühle.
Sie werden uns immer an Dich erinnern und dich dadurch nie vergessen.

In stiller Trauer,an einem lieben Menschen,der von uns gegangen ist,viel zu früh!
Deine Freunde,die dich vermissen.

Ich schreib diese Zeilen um mein eigner Trost zu sein ,viellecht helfen meine Zeilen einem, ein wenig mehr kraft!
Hajo
13.03.2005
Wünsche #: 211
Lieber Rolf, ich möchte, daß du weißt, daß ich immer wieder an dich denke, seit ich deine Seite gefunden habe, die mich sehr betroffen gemacht hat und mich jedes Mal wieder aufs neue aufwühlt, wenn ich sie besuche. Ich würde dir so gerne etwas Tröstliches sagen, aber ich weiß nicht, was. Ich glaube, es gibt für manches einfach keinen Trost, und auch das Vergehen der Zeit hilft da nicht weiter. Aber ich finde es mutig und achtenswert, wie du mit deiner Trauer umgehst, soweit ich das beurteilen kann, denn ich weiß ja nicht, ob sich nicht noch etwas hinter dem verbirgt, was du schreibst. Ich wünsche dir weiterhin Mut und Kraft. Hajo
Diane
24.02.2005
- #: 210
Bin zufällig auf diese Seite gstossen und habe die Geschichten, die Erinnerungen und Worten von Ihnen gelesen. es hat mich zutiefst berührt und ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft. Da ich selbst eine kleine Tochter verlohren habe, weiss ich, wie viel Kraft ein solcher Verlust braucht.
Herzliche Grüsse Diane
Wilfried
16.02.2005
..... nachträglich alles Gute #: 209
Lieber Ingo,

wenn auch etwas verspätet, so doch von Herzen. Ich wünsche Dir zu Deinem Geburtstag alles Gute. Ich wünsche Dir, dass es Dir ab und zu gelingt, Deinem Papa zu zeigen, dass Du ihn genau so lieb hast wie er Dich.

Du hast ja Deinen alten Herren ganz schön im Regen stehen lassen! Aber da muss er einfach durch. Dafür ist er schließlich Dein Papa. Ich hab versucht ihm an Deinem Geburtstag eine mail zu schicken. Ich wollte Euch beide einfach nur wissen lassen, dass ich an Euch denke. Leider ist sie zurückgekommen (wahrscheinlich war Dein Papa nicht zuhause ).

Vielleicht hören wir mal wieder etwas voneinander. Ich würde mich freuen.

Pass auf Dich auf Ingo! Und schau mal ab und zu nach Deinem alten Herren.

Wilfried
Rolf
16.02.2005
Geburtstagswetter #: 208
Es ist kein schöner Tag, den du dir für deinen Geburtstag ausgesucht hast.

Dunkelgraublaue Wolkenfetzen treibt der böige Wind gnadenlos vor sich her. Die Trauerweiden beugen ihre Wipfel vor seiner Kraft und ihre Äste fliegen waagerecht in der eisigen Luft.
Auf den Wiesen steht die Nässe und in die Pfützen von gestern prasseln die schweren Tropfen eines neuen Unwetters, das sich am Horizont zum Sturm auf die gepeinigte Landschaft zusammenrottet. Der Regenschirm in meinen Händen zerrt und tobt und versucht beharrlich mir ins Gesicht zu schlagen.
Der Boden um dein Grab ist durch Grabarbeiten aufgewühlt und tiefe Reifenspuren haben den Rasen verunstaltet. Vier neue Gräber sind seit meinem letzten Besuch dazu gekommen. Anscheinend hat der Tod zum Jahreswechsel mal wieder nicht genug bekommen können. Auf den einfachen Holzkreuzen stehen Name, Geburts- und Todestag. Das ist alles was bleibt, wenn wir Menschen diese Welt verlassen. Dazwischen lag unser Leben.
Keiner deiner neuen Nachbarn ist so jung gestorben wie du. Doch zwei davon sind jünger als ich und das gibt mir schon zu denken.
Ich habe dir ein Blumengesteck mitgebracht und versucht in dem heftigen Wind fünf Kerzen anzuzünden. Eine Kerze für jedes Jahr das du nicht mehr bei mir bist. Ja, so lange ist das schon her. Am 10. Mai werden es genau fünf Jahre. Die Kerzen hat der Wind in Sekundenschnelle ausgeblasen, ich werde sie wohl wieder mitnehmen müsse und das Blumengesteck musste ich mit einem Stück Holz auf deiner Graberde „annageln“ sonst wäre es weggeflogen.

Du hast dir für deinen Geburtstag kein schönes Wetter ausgesucht. Wahrlich nicht.
Hoch oben in den Wipfeln der Bäume beginnt der Wind zu pfeifen und Schneeflocken fliegen fast waagrecht durch die Luft während Eiskörner und Regen auf den Regenschirm prasseln, den ich mit beiden Händen kaum noch halten kann.
Den Kopf habe ich zwischen die Schultern in den hochgestellten Kragen meiner warmen Winterjacke gezogen und starre in Gedanken auf deinen Grabstein, auf dem nasses Moos im fahlen Licht des nahenden Unwetters silbrig glänzt.
Doch irgendwie ist heute alles anders. Du bist nicht da. Ich kann dich nicht finden, komme mir auf seltsame Art und Weise alleine, nutzlos und überflüssig vor. Bei so einem Wetter jagt man normalerweise keinen Hund vor die Türe. Um an deinem Geburtstag bei dir zu sein, bin ich extra so weit gefahren. Und du lässt zu, dass so ein Scheißwetter ist. Ich finde das unfair, das muss ich dir jetzt auch mal sagen! Hättest du nicht bei dem da oben für besseres Wetter sorgen, oder ein gutes Wort für deinen Vater einlegen können? Eine halbe Stunde Sonnenschein und Windstille wären sicher an deinem Festtag nicht zuviel verlangt gewesen. Auch Temperaturen unter den Gefrierpunkt müssten nicht unbedingt sein. Und Eis und Schnee auch nicht.
An so einem Tag feiert man Geburtstage normalerweise in einer warmen Wohnung. Vor ein paar Jahren noch wäre so ein Wetter für dich ein guter Grund gewesen, mit allen Kumpels und Freunden zuerst ins Kino zu gehen und euch hinterher beim Italiener "la dolce vita" zu machen.

Und jetzt? Jetzt stehe alleine vor deinem Grab und friere mir bei diesem Wetter die Zehen ab. Das kannst du deinem alten Vater wirklich nicht antun. Und jetzt hat mich auch noch der Regenschirm heftig gegen Backenknochen und Augenbraue geschlagen und eine seiner Speichen hat den Kampf gegen den heftigen Wind auch verloren.

Ich wünsch dir jetzt noch „alles Gute zum Geburtstag“ und mach mich auf den langen Heimweg.
Und du beschwerst dich bei Gelegenheit mal bei dem da oben über das miserable Wetter!

Pass auf dich auf dich auf du alter Stinker.
Ich dich „liebetiger“
Gabriel Bügge
13.02.2005
Geburtstag #: 207
Liebe Eltern von Ingo,

Ich war schon oft auf der Gedenksseite von Ingo und finde sie mit sehr viel Liebe eingerichtet. Ich wünsche Euch viel Kraft für diesen schweren Tag. Und unseren Kindern
das es ihnen gut geht, wo sie auch immer sind.
Meine Tochter ist auch durch einen Unfall von uns gegeangen.

Gabriele mit Christine immer im Herzen



Petra
13.02.2005
..Alles, alles Liebe... #: 206
Lieber Ingo,

..zu Deinem 24 Geburstag wünsche ich Dir das ..all Deine Wünsche...in Deiner neuen Welt
in Erfüllung gehen und das Du unsagbar glücklich bist..

Lieber Rolf,

..der rauhe Scmerz der einen fasst nicht atmen lässt, wird abgelöst von der Sehnsucht und den Erinnerungen..wir sind wieder ein Stück weiter in unserer Trauer..

Seid beide ganz lieb umarmt
Petra

http://www.traenental.de
Manuel
30.01.2005
#: 205
Ihr werdet Euch wiedersehen und erst dann ein paar Runden gemeinsam um die Häuser fahren.
Ich wünsche Dir in Deinem Sinne, dass es noch recht lange dauert, bis Ihr Euch wiederseht.
Aber Ihr werdet es...my vision is my religion.
Viele Grüße und alles Gute weiterhin, Manuel.
Rolf
18.01.2005
Spiel des Lebens #: 204
Beim Aufräumen im Keller sind mir in einem Karton die alten Spiele im wahrsten Sinn des Wortes in die Hände gefallen. Du weißt, die Spiele, bei denen man sich so schön aufregen kann, auch wenn sie „Mensch ärgere dich nicht“ oder nur „Fang den Hut“ oder „Monopoly“ oder „Barricade“ oder „Mister X“ heißen.
Du hast immer gerne gespielt. Zumindest solange du gewonnen hast. Solange du gut über die Runden kamst, die Anderen fangen, rauswerfen, fressen oder heimschicken konntest, war die Welt für dich in Ordnung. Wobei, zumindest habe ich das so in Erinnerung, dir das besonders bei mir eine spezielle Freude bereitet hat, während andere Mitspieler eher deine Großmut und Gnade erfahren durften. Ein verschmitzter Blick über Spielfeld, ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen, ein gespieltes Nachdenken und ich wusste ganz genau wessen Spielfigur dran glauben musste. Um Gnade habe ich nie gebettelt. Wir haben uns in die Augen gesehen und im Moment deines Triumphes hast du gewusst, dass dich die Rache des väterlichen Imperiums einige Runden später gnadenlos treffen wird.
Es war der besondere Reiz des Spiels, dass du dir meistens mich als Gegner ausgesucht hast. Konntest du mich nicht schlagen oder heimschicken, dann war es deine Schwester, die dran glauben musste, während deine Mutter meistens Gnade fand.
Du warst der Mensch, der um das Spielfeld ins Ziel raste, während hinter ihm das Hauen und Stechen der Mitspieler im vollem Gange war.
Du warst der Besitzer von Schlossallee und Parkstraße. Inhaber aller Bahnhöfe, der Wasserwerke und Elektrizitätswerke und im Gefängnis warst du immer nur auf Besuch.
Als „Mister X“ bist du in den Untergrundbahnen Londons verschwunden und mit Schiffen, Doppelzügen und Taxis deinen Verfolgern entkommen.
Und bei Barricade hattest du immer einen Gönner, der dir half alle Hindernisse, die ich dir in den Weg legte, in einer Art konzertierten Aktion aus dem Weg zu räumen und mir wieder vor die Nase zu setzen.
Keiner konnte bei „Fang den Hut“ so bitteln, betteln und treuherzig gucken wie du, wenn dir klar wurde, welcher Hut in Gefahr war und alle Ablenkungsmanöver und alle Schummelversuche nichts mehr halfen.

Alle diese Spiele habe ich noch.
Meist an Weihnachten oder zwischen den Jahren werden sie wieder aus dem Keller geholt und mit Freunden und Bekannten bei einem guten Glas Wein gespielt.
Bis auf ein Spiel, das ich nicht mehr spielen kann, weil ich sein Ende nicht ertrage.
„Spiel des Lebens“ mit dem „Tag der Abrechnung“ kann ich nicht mehr spielen, seit ich weiß, dass dieser Tag der Abrechnung für jeden Spieler kommt.

Du hast dieses letzte Spiel gewonnen und bist als Erster von uns durchs Ziel gegangen.
Das hättest du nicht tun müssen. Ohne dich macht das Spielen keinen Spaß mehr.

Pass auch dich auf, dort hinter der Ziellinie.

Ich dich „liebetiger“.
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